Sektionen in Deutschland: Historische Wurzeln, gegenwärtiger Stellenwert und aktuelle ethische Probleme

Ethik in der Medizin 11 (3):169-181 (1999)
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Abstract

Zusammenfassung. Seit vielen Jahren liegt die Sektionsrate in Deutschland deutlich unter dem Niveau anderer europäischer Staaten. Wenngleich Skeptiker und Gegner der inneren Leichenschau ihren Standpunkt mit dem allgemeinen Hinweis auf sittlich-religiöse Bedenken zu untermauern suchen, lassen sich – gerade unter ethischen Gesichtspunkten – zahlreiche Argumente für eine Erhöhung der Sektionsfrequenz ausmachen. Letztere betreffen den Verstorbenen ebenso wie die Angehörigen, weitere an der inneren Leichenschau beteiligte Personen und die Gesundheitsfürsorge als Ganzes. Weder die Anschauungen der christlichen Religion noch das vielzitierte allgemeine Pietätsempfinden stehen einer Leichenöffnung entgegen. Die vergleichsweise geringe Akzeptanz der inneren Leichenschau in der Bevölkerung ist nicht zuletzt auf eine mangelnde Aufklärung und eine unbefriedigende Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen. Eine unsachliche Berichterstattung in einem Teil der Medien ist hierbei ebenso geltend zu machen wie das mangelnde Engagement mancher Ärzte und Amtsrichter. Hinzu kommen Erschwernisse von seiten des Gesetzgebers, der den Regelungen zur Entstehung und Geburt menschlichen Lebens seit Jahren einen größeren Stellenwert einräumt als bestehenden Problemen im Zusammenhang mit Sterben und Tod.

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