Abstract
Ausgehend von Gadarners Begriff der Mimesis als Ordnung, dem er an Plato und Aristoteles vorbei auf die Pythagoräer zurückgreift, bietet der Aufsatz einige Argumente für die Reintegration von ästhetischem und moralischem Diskurs, indem er die Autonomieästhetik mittels eines sozialen und psychologischen Ordnungskonzepts infrage stellt. Vorgeschlagen wird eine Grenzziehung zur sozial inakzeptablen Kunst, in der ein Normenbruch nicht repräsentiert, sondern ausagiert wird, sowie zur psychohygienisch inakzeptablen Kunst, in der das Lustgefühl im Zusammenspiel der mentalen Fakultäten durch den Unwillen der Einbildungskraft, zu einem normenverletzenden und repulsiven Material zurückzukehren, ausgehebelt wird