Abstract
Theorien der Natur- und Tierethik verfolgen häufig das Ziel, die moralische Sonderstellung des Menschen zu kritisieren, doch zeigt ein Rekurs auf implizite Menschenbilder, dass diesem Anliegen oft nicht vollends entsprochen wird. Erstens gibt es explizit anthropozentrische Ansätze, die moralische Verpflichtung angesichts von Tieren und Natur mit der Verantwortung gegenüber Menschen grundlegen. Zweitens erzeugen viele Theorien Menschenbilder, die wiederum in einer Sonderstellung münden. Drittens werden durch die Annäherung von Menschen und Tieren marginal humans erzeugt. Viertens zeichnet die Rede vom Menschen im Kollektivsingular ein undifferenziertes Bild von Verantwortung.