Über Moral (Suhrkamp Studienbibliothek, Band 6)

Suhrkamp (2007)
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Abstract

Das dritte Buch von Humes Traktat, das Buch Über Moral, ist eines der bedeutendsten Werke der Moralphilosophie. Humes Versuch, aus einer Analyse der Prinzipien der menschlichen Natur Einsichten über die Grundlagen der Moral zu gewinnen, kann von keiner Moralphilosophie übergangen werden, die sich ernsthaft mit der Verknüpfung von moralischen Begrifflichkeiten und Handlungskontexten auseinandersetzt. Diesem Kommentar zu Humes Buch Über Moral liegt die These zugrunde, dass Hume sehr wohl eine normative Konzeption der Moral vertritt. Hume entwickelt eine Theorie der Individualmoral, welche die wichtige Ebene moralischer Empfindungen nicht ausklammert. Er vermittelt uns aber auch eine normative Bestimmung des Wertes moralischer Institutionen und analysiert die Gründe, warum wir diese konstruieren und warum wir ihre Regeln akzeptieren und befolgen sollten. Humes erkenntnistheoretischer Empirismus bestimmt auch seine Moralphilosophie. Das ambitionierte Vorhaben der theoretischen Philosophie Humes, Erkenntnis auf den unmittelbaren Inhalten der Erfahrung aufzubauen, findet seine Fortsetzung in Humes Ethik. Moralisches Erkennen und Urteilen wird auf einfachste Einheiten, die Eindrücke, zurückgeführt. Und aus dem spezifischen Charakter dieser Impressionen baut sich eine unverwechselbare Theorie der Moral auf. Die Bedeutsamkeit des Traktats verdankt sich nicht zuletzt dem Stellenwert dieses Werks in der Entwicklung der Moralphilosphie des 18. Jahrhunderts. Humes Ethik knüpft an wichtige Traditionen der britischen Moralphilosophie an und entwickelt diese weiter. Hume ist mit konträren und kontroversiellen Positionen seiner Vorgänger konfrontiert. So verankert Hobbes Moral und Recht im Selbstinteresse und betrachtet den Eigennutz als die vorrangige Motivation menschlichen Handelns. Die rationalistischen Naturrechtstheoretiker hingegen bestreiten, dass Gerechtigkeit und Recht nur aus dem Selbstinteresse folgen. Die Voluntaristen sehen die Moral in der Allmacht eines göttlichen Willens begründet. Die moral sense-Philosophen nehmen einen moralischen Sinn an, der uns ermöglicht, objektive moralische Urteile zu fällen und sehen wohlwollende Empfindungen als maßgeblich für die Moral.

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