In Form sein – Zur phänomenologischen Ontologie normaler Körpererfahrung
Abstract
Ausgehend von der Erfahrung sowie der Tatsache, dass Menschen sich in Form bringen können, behandelt der Aufsatz die Metaphysik körperlicher Fitness. Es soll einerseits gezeigt werden, dass sich das ‚Sein in Form‘ mit Aristoteles als Gestalthaftigkeit der Materie bestimmen lässt – eine Bestimmung, die insofern ontologischer Art ist, als sie den menschlichen Körper als formbaren physischen Gegenstand auffasst. Andererseits sollen die Grenzen der Ontologie des Körperlichen durch eine Phänomenologie des in-Form-seins abgesteckt werden. Die Notwendigkeit hierzu resultiert aus dem Umstand, dass das Sein in Form im umfänglichen Sinn nicht nur durch Materiezustände des Körpers, sondern stets auch durch das Gefühl bzw. die phänomenale Erfahrung von Fitness determiniert wird. Durch die exemplarische Bezugnahme auf extremsportliche Über-formalisierungen des Körpers soll sich insgesamt herausstellen, dass und wie ontologische und phänomenologische Aspekte in der Beschreibung normaler Körpererfahrung zusammengehören.Based on the experience and fact that human beings are able to bring and to keep themselves into form the paper deals with the metaphysics of physical fitness. It is to be shown that ‘being in form’ can be taken ontologically as a way of shaping the body as a material object. At the same time the limits of the ontology of the body come into view. This is because ‘being in form’ is, in its full extension, not only an objective physical state but – as a state of this kind – necessarily based upon phenomenal experience, which means: the feeling of physical fitness. Especially with regard to the case of extreme sports it should become evident that ontological and phenomenological aspects have to be conjoined within in the description of normal body experience