Axel Bayer, Spaltung der Christenheit. Das sogenannte Morgendländische Schisma von 1054. [Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 53.] [Book Review]

Byzantinische Zeitschrift 96 (2):711-714 (2003)
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Abstract

Das wesentliche Ergebnis dieser an der Universität Köln von Odilo Engels betreuten und für den Druck leicht überarbeiteten Dissertation ist in folgendem Zitat (S. 203) zusammengefaßt: „Für das Jahr 1054 ist ungeachtet der gegenseitigen Bannsprüche kein Schisma zwischen der römischen und der konstantinopolitanischen Kirche zu konstatieren. … Auch wenn der Dissens in den Jahrzehnten nach 1054 nicht zu unterschätzen ist, hat sich erst infolge des ersten Kreuzzuges (1096–1099) der Konflikt entscheidend verschärft.“ Daß von einem Schisma im umfassenden Sinne einer Kirchenspaltung im Jahr 1054 noch nicht die Rede sein kann, wurde zwar auch zuvor schon öfters beobachtet, aber eine allgemeine Akzeptanz dieser Erkenntnis ließ bislang auf sich warten, wie auch die Übersicht über die verschiedenen Bewertungen des Ereignisses in der Sekundärliteratur (S. 2f.) zeigt. Bayer kann mit seiner umfassenden Analyse der Beziehungen zwischen den Kirchen Roms und Konstantinopels im Umfeld des Jahres 1054 überzeugender als bisher zeigen, daß in diesem Jahr nur ein weiterer wichtiger Schritt auf das Schisma hin erfolgte. Eine vorsichtigere Formulierung wie „das Zerwürfnis von 1054“ dürfte daher eher die Sache treffen. Erst seit den Kreuzzügen verschlechterte sich das Klima zwischen beiden Kirchen bis zu einem Bruch, der sich in der Folgezeit, vor allem nach dem fatalen „Vierten Kreuzzug“, noch weiter vertiefen sollte.

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