Abstract
Was man vernünftigerweise glauben oder lieber nicht glauben sollte, ist gesellschaftlich eine höchst relevante Frage. Gerade in kontroversen Fragen werfen sich Menschen oft vor „unvernünftig“, „irrational“, oder sogar einfach „dumm“ zu sein. Auch politische Entscheidungen werden oft damit begründet, dass sie die „vernünftigsten“ Lösungen seien. Da wir unsere Handlungen letztendlich nach denjenigen Überzeugungen richten, die wir für vernünftig halten, hängt gesellschaftlich sehr viel davon ab, was unter dieser Vernünftigkeit verstanden wird. Allerdings erklärt nur selten jemand, welche Faktoren eine Überzeugung vernünftig oder unvernünftig machen. Dies ist die philosophische Aufgabe aus der Erkenntnistheorie, für welche dieser Beitrag einige Denkimpulse liefern soll.