Abstract

Die Marxsche Vorstellung der historischen Entwicklung wird schon von Engels als materialistische Umdeutung hegelianischer Geschichtsphilosophie verstanden. Die geläufige‚ ontologisch-teleologische Geschichtsauffassung des Marxismus verträgt sich aber nicht mit der von Marx selbst am Hegelschen Idealismus geübten Kritik‚ sondern beruht auf einer Ambivalenz seiner Darstellungsmethode. Im 1. Abschnitt wird gezeigt‚ dass die Marxsche Theorie durch ihre Darstellungsweise den Schein erweckt‚ durch eine dialektische Begriffsentwicklung das Wesen der Geschichte zu bestimmen. Die These dieses Aufsatzes ist‚ dass Marx durch diesen Schein die illusorische Vorstellung‚ dass die Geschichte sich einer begriffslogischen Notwendigkeit gemäss entwickle‚ rekonstruieren und diese Vorstellung selbst wieder als eine Reflexionsform der kapitalistischen Produktionsweise entlarven wollte. Der Begriff des Kapitals als Subjekt der Produktion und der Geschichte hat in der Marxschen Theorie die Bedeutung einer Rekonstruktion der Hegelschen Idee‚ aufgefasst als Wiederspiegelung lediglich oder Reflexion eines „objektiven Scheins”‚ d.h. als Ausdruck einer scheinbaren Identität von Geld und Kapital. Diese reflexiven Verhältnisse gehören zum „Wesensbegriff” des Kapitals‚ der vom Begriff des geschichtlich entstandenen und als Vielheit existierenden Kapitals unterschieden ist . Dieser letzter Begriff kann nicht begriffslogisch entwickelt werden ; sondern er soll gerade erklären‚ wie die Entwicklung kapitalistischer Produktionsweise und idealistischer Schein einer teleologischen Geschichtsentwicklung zusammenhängen. Die Analyse der „Ursprunglichen Akkumulation” als fortdauernden Prozesses enthüllt nicht nur die ideologischen Voraussetzungen der Spekulationen über Anfang und Ende der Geschichte oder „Vorgeschichte”‚ sondern bestimmt auch die Grenze des Begriffs des Kapitals als Subjekt der Geschichte