Abstract
Gefühle gehen nicht in dem auf, was wir über sie wissen und denken oder in den Beschreibungen, die wir von ihnen geben. Gefühle sind autochthon, in ihrem Selbstsein unerreichbar. Und dennoch können wir uns über Gefühle in gewisser Weise verständigen, sicherlich insoweit, als Gefühle betrachtet, beschrieben und interpersonal verglichen werden können. Insofern sind Gefühle mit »wirklichem Leben« und dem personalen/interpersonalen Status von Menschen untrennbar verbunden und stehen dennoch zu den begrifflichen Leistungen des Bewußtseins in erheblicher Distanz. So heißt es in den Confessions von J.-J. Rousseau: »Ich fühlte, ehe ich dachte; das ist das gemeinsame Los der Menschheit.«