„Wir wissen es alle, nur sprechen wir es nie aus.“: Institutionalisierte Uninformiertheit als Bedingung von Vulnerabilität beim Klonen und Organspende in Never Let Me Go

Ethik in der Medizin 27 (1):23-34 (2015)
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Abstract

ZusammenfassungIm Spielfilm Never Let Me Go werden Klone als vulnerable und heteronome Individuen dargestellt, die zur anonymen Organspende gezwungen werden. In diesem Beitrag wird die Darstellung dieser Figuren in ihrer individuellen Entwicklung und gesellschaftlichen Sozialisation unter der Frage untersucht, welche Bezüge sich zu bioethischen Aspekten ergeben. Die Klone befinden sich in einer Situation der „privilegierten Deprivation“: Aus Sicht der Zuschauer sind sie sozial benachteiligt und können sich nicht zu komplett autonomen Wesen entwickeln, aber aus ihrer eigenen Perspektive sind sie im dystopischen System immer noch „privilegiert“. Wir argumentieren, dass dieser Film auf symbolische Weise diejenigen Individuen fokussiert, die vom medizinischen Fortschritt nicht profitieren oder die nicht genügend Handlungsspielraum haben, um sich gegen geltende Praxen zu positionieren. Filme wie Never Let Me Go können deshalb ein Beitrag sein, um die Perspektive marginalisierter Personen im medizinischen System einzunehmen.

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