Abstract
Wittgenstein entwickelt im § 201 dQX Philosophischen Untersuchungen ein skeptisches Paradox über das Folgen von Regeln. Entgegen der einflußreiche Deutung Kripkes, der für das Paradox eine „skeptische Lösung" vorschlägt, wird eine Deutung vorgezogen, die davon ausgeht, daß Wittgenstein das Paradox nicht löst, sondern es ausräumt. Diese Deutung hat den Vorzug, daß sie Wittgenstein grundwie dies implizit Kripke un andere tun, sondern trägt Wittgensteins „therapeutischen Zielen“ Rechnung, wo es vornehmlich darum geht, philosophische Mißverständnisse und Verwirrungen auszuräumen, anstatt traditionell philosophische Probleme aufzuwerfen und sie dann durch Erklärungen oder Theorien zu lösen.