Ethical and conceptual aspects of mitochondrial replacement techniques (“three-parent child”)

Ethik in der Medizin 31 (2):143-158 (2019)
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Abstract

Der weltweit erste Mitochondrien-Transfer, auch als Erzeugung eines „Drei-Eltern-Kindes“ bezeichnet, hat 2016 eine intensive Debatte ausgelöst. Hinsichtlich des Verfahrens, das bisher nur in Großbritannien zugelassen ist, werden auch verschiedene ethische Aspekte angesprochen. Dazu gehören die Risikoabwägung, die reproduktive Selbstbestimmung und die psychosoziale Entwicklung eines Kindes, das von drei Individuen abstammt. Dabei fällt auf, dass zentrale konzeptuelle Fragen hinsichtlich des Mitochondrien-Transfers nicht geklärt sind. Ist der Mitochondrien-Transfer eine genetische Intervention in die Keimbahn? Handelt es sich bei dem Verfahren um eine medizinisch indizierte Therapie oder um eine elektive Behandlung assistierter Reproduktion? Welche Konzepte von Identität und Elternschaft liegen der Auffassung eines „Drei-Eltern-Kindes“ zugrunde? Im Kontext dieser konzeptuellen Fragen muss eine ethische Analyse des Mitochondrien-Transfers durchgeführt werden. In den meisten Fällen zeigt sich allerdings, dass die ethische Analyse zu stark auf Einzelaspekte fokussiert ist, wodurch diese konzeptuellen Fragen aus dem Blick geraten. Daher verbinden wir in unserem Beitrag die ethische Analyse mit konzeptuellen Überlegungen. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, auch die biomedizinischen Grundlagen des Verfahrens eingehend zu erörtern, um die konzeptuellen Aspekte angemessen einordnen zu können. In einem ersten Schritt erläutern wir die unterschiedlichen Verfahren des Mitochondrien-Transfers. In einem zweiten Schritt schlagen wir eine konzeptuelle Klärung der drei genannten Fragen vor. Diese konzeptuelle Klärung dient als Grundlage, um die ethischen Aspekte der reproduktiven Selbstbestimmung, Risikoabwägung sowie Elternschaft und Identitätskonzeption zu analysieren. In einem dritten Schritt fassen wir die Ergebnisse zusammen.

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