Abstract
Fünfhundert Jahre Reformation ist ein Jubiläum mit einer Menge an historischem Gepäck, dessen Auswertung und Einordnung bis heute andauert. Seit der vor einhundert Jahren erschienenen Studie des Juristen Georg Jellinek, in der ihr Verfasser die Ursprünge der Menschenrechtsidee als „Frucht der Reformation und ihrer Kämpfe“ identifizierte, gibt es eine anhaltende Debatte über die Bedeutung der Reformation für die Moderne. Der Zusatz „… und ihrer Kämpfe“ macht deutlich, dass Jellinek einen dialektischen Prozess meinte, an dessen Ende die Menschenrechte standen, wie auch die Institutionen, die sie verkörpern.