What if it were true?

Neue Zeitschrift für Systematicsche Theologie Und Religionsphilosophie 43 (1):3-16 (2001)
  Copy   BIBTEX

Abstract

Dieser Aufsatz geht der Frage nach: Was wäre, wenn die Aussagen des Evangeliums nicht als Ausdruck religiöser Erfahrungen, als grammatische Regeln oder als Vorstellungen zu werten, sondern in einem ganz alltäglichen Sinne als wahr zu verstehen wären? Vor dem Hintergrund der Beobachtung, daß die Einheit der Wahrheit, die in der Neuzeit als Resultat einer einheitsschaffenden Tätigkeit des menschlichen Subjekts verstanden wird, in der christlichen Tradition als Konsequenz ihrer Begründung in der Einfachheit und Einzigkeit Gottes interpretiert wurde, geht der Verf. den Implikationen des Wahrheitsanspruches des Evangeliums an drei Fallbeispielen nach. Wird die Schöpfungsaussage des Glaubensbekenntnisses in diesem Sinne interpretiert, erscheint die Schöpfung als Begründung und Vollendung der Geschichte alles Geschaffenen, als die »Meistererzählung«, innerhalb derer sich die »Erzählungen« der Kosmologie, der Evolution des Lebens und der soziopolitischen Geschichte als wahr oder falsch erweisen müssen. Menschliche Wirklichkeitsinterpretation und gestaltung in den Wissenschaften gewinnen so Grund, Maß und Ziel am Verständnis der Wirklichkeit als der Geschichte Gottes mit seiner Schöpfung. Ist die Aussage des Chalcedonense, der Sohn Gottes und Jesus von Nazareth sei »ein und dieselbe Person«, in diesem Sinne wahr, würde das eine gravierende Differenz für unser Gottes- und Wirklichkeitsverständnis konstituieren. Würde das Bekenntnis zum Geist als »Herr« und »Lebensspender« in diesem Sinne als faktisch wahr verstanden, hätte das zur Folge, daß z. B. die Vergebung als Tun des Geistes in einem radikalen Sinn als Eröffnung neuen Lebens verstanden werden müßte. Die Trinitätslehre wäre dann als »Summe des Evangeliums« die zusammenfassende Antwort auf die Frage: Was wäre, wenn das Evangelium ganz einfach wahr wäre?

Links

PhilArchive



    Upload a copy of this work     Papers currently archived: 91,628

External links

Setup an account with your affiliations in order to access resources via your University's proxy server

Through your library

Similar books and articles

Propositional knowledge.Ernest Sosa - 1969 - Philosophical Studies 20 (3):33 - 43.
The Liar Paradox.JC Beall & Michael Glanzberg - 2014 - In Edward N. Zalta (ed.), The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford, CA: The Metaphysics Research Lab.
Prior’s Theory of Truth.Charles Sayward - 1987 - Analysis 47 (2):83-87.
Too Good to be “Just True”.Marcus Rossberg - 2013 - Thought: A Journal of Philosophy 2 (1):1-8.
Safety and the True–True Problem.Jon Cogburn & Jeffrey W. Roland - 2013 - Pacific Philosophical Quarterly 94 (2):246-267.
Mmountains are just mountains.Jay Garfield - 2009 - In Mario D'Amato, Jay L. Garfield & Tom J. F. Tillemans (eds.), Pointing at the Moon: Buddhism, Logic, Analytic Philosophy. Oxford University Press. pp. 71--82.
On the mind dependence of truth.Diego Marconi - 2006 - Erkenntnis 65 (3):301 - 318.
Pointers to truth.Haim Gaifman - 1992 - Journal of Philosophy 89 (5):223-261.
Paradox without satisfaction.OtáVio Bueno & Mark Colyvan - 2003 - Analysis 63 (2):152–156.
What's True about Hume's 'True Religion'?Don Garrett - 2012 - Journal of Scottish Philosophy 10 (2):199-220.
True Belief and Knowledge Revisited.John Peterson - 1996 - Grazer Philosophische Studien 52 (1):127-135.

Analytics

Added to PP
2014-01-17

Downloads
24 (#653,227)

6 months
2 (#1,185,463)

Historical graph of downloads
How can I increase my downloads?

References found in this work

No references found.

Add more references