Zur Erkenntnistheorie von Franz Brentano

Grazer Philosophische Studien 5 (1):169-181 (1978)
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Abstract

Brentano hat in seinen Analysen der Wahrnehmung zwei wichtige Punkte hervorgehoben: (a) daß die innere Wahrnehmung nur ein Bewußtsein "nebenbei" sei; und (b) daß die äußere Wahrnehmung ein räumlich Ausgedehntes (und nicht eine Idee) zum Objekt habe. Er ging aber nicht weit genug, sondern blieb dem Kartesianismus verhaftet, indem er die innere Wahrnehmung immer noch ein Erkennen nannte, und andererseits vom Objekt der äußeren Wahrnehmung sagte, daß es in Wahrheit gar nicht bestehe. Wenn man aber weiter geht und zugesteht, daß die sogenannte innere Wahrnehmung gar kein eigentliches Erkennen ist, und daß es im Gegenteil die äußere Wahrnehmung ist, welche die Wirklichkeit erkennt, dann wird es unmöghch, sich in der Erkenntnistheorie mit Descartes auf unmittelbare untrügliche Evidenz zu berufen. Descartes bleibt aber insofern im Recht, als es trotz allem sinnvoll bleibt, zur Rechtfertigung von Erkenntnissen auf die sogenannte innere Wahrnehmung zu verweisen.

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