Die Qualität dieser Bonner katholisch-theologischen Dissertation des Jahres 2002, die für die Drucklegung noch erweitert und auf den neuesten Stand gebracht wurde, wird schon daraus ersichtlich, daß sie von Walter Brandmüller in die von ihm herausgegebene Konziliengeschichte aufgenommen wurde. Das Ziel der Studie ist ein primär theologisches, das den Horos des VII. Ökumenischen Konzils „als das zur Entscheidung in der Ikonenfrage vorgelegte amtliche Dokument … ernstnehmen“ will. „Dies bedeutet einerseits, den Horos in seiner Binnenstruktur zu erschließen und ihn andererseits auf (...) philologisch-hermeneutischem Weg im Licht gattungsverwandter Texte früherer Konzilien und der Akten des Zweiten Konzils von Nizäa als Ergebnis eines Meinungsbildungsprozesses zu interpretieren“ . Leider schließt der Verf. bei seinem an erster Stelle genannten Anliegen alle politischen und kirchenpolitischen Aspekte, zum Beispiel die Zielstellungen der Kaiserin Eirene und die bedeutsame Rolle des Patriarchen Tarasios, um nur einiges zu nennen, bei der Interpretation aus und verschließt sich so notwendigen Ansätzen für ein tieferdringendes und umfassenderes Verständnis. Denn beider Bemühen um den Erhalt der Einheit der Kirche bestimmten Planung, Verlauf und Ergebnisse des Konzils in entscheidender Weise. Das kommt in dieser Studie nicht zum Ausdruck, worunter dann natürlich auch die Interpretation der einzelnen behandelten Texte leidet. Immer noch lesens- und bedenkenswert sind zu diesem Problemkreis die Ausführungen von P. Speck, Kaiser Konstantin VI., München 1978, 135–179. Es ist eben nicht mehr ausreichend, wenn der Verf. für diese Zusammenhänge auf die in dieser Hinsicht unzureichende Darstellung von G. Dumeige, Nizäa II, Mainz 1985, verweist , die ja aus heutiger Sicht auf fragwürdigem Textfundament errichtet ist. Das betrifft dann auch einen Teil des zweiten Anliegens des Verf., nämlich die Beurteilung der Überlieferung der Akten des VII.Ökumenischen Konzils. Paul Specks Frontalangriff auf die Zuverlässigkeit der Akten, der ja „in der Tat an die Grundlagen“ der Ausführungen von Uphus rührt, pariert dieser völlig unzureichend, wenn er ohne eine rechte Begründung nur von erheblichen Zweifeln an den Hypothesen Specks spricht . Noch gewichtiger ist die neuerdings von Erich Lamberz, der eine kritische Edition der Akten des Konzils vorbereitet, geäußerte Warnung: „Eine Darstellung des Konzils, die den überlieferten Text der Akten – und das gilt erst recht für den bei Mansi abgedruckten Text – als selbstverständliche Grundlage der Forschung nimmt, sollte in Zukunft wohl nicht mehr möglich sein.“. (shrink)
Many instances of "horismos" in Aristotle's Topics and Alexander's commentary have been altered to "horos" in the transmission of the texts. Philological and philosophical reasons are provided to substantiate this claim and to explain the phenomenon.
In Athens during the late Classical and Hellenistic periods, it was customary for a man who was borrowing a large sum of money to pledge some property as security for the repayment of his loan. To show that this property was legally encumbered, a flat slab of stone, called a horos, was set up, and an inscription, indicating the nature of the lien on the property, was inscribed on the horos. These horoi served to warn third parties that the man (...) who pledged the property as security was not free to sell it or otherwise alienate it until the loan was repaid. The terminology which is used on these horoi to indicate that the property has been pledged as security varies. On a relatively small number of horoi, only seven, the property is described as ‘lying under ’ for a debt, the amount of which may or may not be specified. The texts found on a far greater number of horoi, some 128 in all, use a different type of expression. On these horoi, the property is said to have been ‘sold on condition of release’ . The terminology used on the horoi to describe this kind of lien presents a striking contrast with that employed by the Attic orators: in their speeches we find the verbs ποκεσθαι and ποτιθναι when it is a question of pledging security for a loan, but never ππρασθαι with the addition of the prepositional phrase π λσει. (shrink)
Dieser Band, aus Jenenser Lehrveranstaltungen erwachsen, richtet sich vornehmlich an Studenten, denen an Hand der überlieferten Fragmente des Horos des Konzils von 754 ein Einstieg in die Gedankenwelt und die Argumentation der bilderablehnenden Theologen in der ersten Phase des Ikonoklasmus ermöglicht werden soll. Richtig ist, daß dem Horos dabei eine besondere Rolle zukommt, da er weitgehend rekonstruierbar ist. Aus welchem Grunde aber die Peuseis Konstantins V., die andere wichtige Quelle für die Eruierung der ikonoklöastischen Beweisführung in der ersten Periode des (...) Streits, von der Behandlung ausgeschlossen bleiben, wird nicht erklärt. Auch fehlt eine stichhaltige Begründung für die im Vorwort genannte Einschränkung: „Eine Erfassung und Auswertung der gesamten zugehörigen Sekundärliteratur konnten und wollten wir nicht leisten“. (shrink)