Der Beitrag untersucht, ob das Konzept der Integrität auf pflanzliches Leben angewendet werden kann. Zunächst wird die Debatte um die „Würde der Pflanze“ rekapituliert, um daraus problematische Aspekte der Zuschreibung von „Integrität“ abzuleiten. Es wird argumentiert, dass das Konzept der Integrität durchaus geeignet ist, die Schwierigkeiten eines Konzepts des guten Pflanzenlebens zu überwinden, das die Eigenschaften der pflanzlichen Leben zu wenig respektiert. Abschließend wird verdeutlicht, dass für die sinnvolle Verwendung des Konzepts die Frage der Hintergrundannahmen entscheidend ist.

Forschung an und mit Menschen muss sich legitimieren, d. h. sie muss ihre wissenschaftliche Qualität, Rechtmäßigkeit und ethische Vertretbarkeit aufzeigen. Zu den Rechtfertigungsbedingungen zählt ein „günstiges“ Verhältnis von Nutzen- und Schadenpotenzialen des Forschungsvorhabens. Unabhängige Ethikkommissionen sind den Forschenden zur Seite gestellt, um sie bei der Prüfung und Sicherstellung der genannten Erfordernisse zu unterstützen. Eine zum Gebrauch durch Ethikkommissionen und Forschende entwickelte Nutzen- und Schadentaxonomie sowie ein Schema zur Systematisierung von Chancen-Risiken-Bewertungen wurde nachträglich auf alle Ethikanträge des Jahres 2006 an die (...) Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck angewandt. Unter den 206 analysierten Studienvorhaben lassen 46 % die Chance eines direkten Eigennutzens für die Studienteilnehmer erkennen. Als gruppennützig wurden 12 % der Studienprojekte eingestuft. Sie lassen unmittelbar nach Studienabschluss oder nach wenigen weiteren Studien ein Nutzenpotenzial für Personen mit den gleichen demographischen und klinischen Merkmalen wie die Studienteilnehmer erwarten. 42 % der Ethikanträge bezogen sich auf fremdnützige Studienvorhaben mit Nutzenchancen für die Heilkunde und/oder medizinische Wissenschaft. Das Risiko eines mehr als geringfügigen Eigenschadens wurde bei 53 % der Studien identifiziert. Die Analyse der jeweiligen Nutzenchancen und Schadenrisiken führte bei insgesamt 33 der 206 Studien (16 %) zu einem negativen Ergebnis: Im Urteil der nachträglich durchgeführten Bewertung übertreffen die Nutzenchancen nicht die Schadenrisiken. Studien mit einem mehr als geringfügigen Eigenschadenpotenzial sowie nicht-eigennützige Studien weisen besonders häufig eine negative Gesamtbilanz auf. Eine Prozeduralisierung der Analyse von Chancen und Risiken kann die Transparenz vorgenommener Analyse- und Vergleichsprozesse steigern. Die Kommunikation zwischen Forschenden und Ethikkommissionen sowie unter Ethikkommissionsmitgliedern bei strittigen Studienvorhaben wird erleichtert, die Standardisierung und Harmonisierung der Beratungsabläufe der Ethikkommissionen unterstützt. (shrink)

The present paper focuses on the Arabic theological work al-Tamhīd fī bayān al-tawḥīd, authored by the Transoxanian scholar, Abū Shakūr al-Sālimī. A jurist and theologian, he belonged to the kalām -school in the succession of Abū Manṣūr al-Māturīdī, and which, based on Ḥanafī tradition, forms the second pillar of the Sunni confession alongside the doctrines of Abū l-Ḥasan al-Ashʿarī and his followers. Despite increasing activities in the field of editions during the last few decades, details of Māturīdī speculative theology still (...) remain insufficiently studied. This deficiency applies, on the one hand, to the utilization of texts, partially or not yet available in text-critical and analytically focused editions. On the other hand, a profound and pressing need for systematic research remains, particularly with regards to the relationship between Māturīdism and Ashʿarism, given that the latter has been studied in much greater detail. Against this background, al-Sālimī is presented in his historical and intellectual milieu. It is shown that his treatise is in the Ḥanafī–Māturīdī tradition, but his doctrines sometimes differ from other Māturīdī teachings. Subsequently, some key topics of the Tamhīd are addressed. A special focus is on the beginning of the dispute between Māturīdī theologians and the Ashʿariyya, where issues of epistemology, prophecy, the doctrine of God’s names and attributes, and the conception of faith that serve as typical examples of Ḥanafī jurisprudence and theology are also treated. Finally, a case study illuminates important issues at the heart of Māturīdī theology, as well as the integration of juridical topics into kalām. Through this approach, this paper intends to introduce the text as a valuable source for the study of Sunni theology in a more comprehensive sense than has previously been considered. (shrink)

Zu den elementaren Rechtfertigungsbedingungen der medizinischen Forschung an und mit Menschen zählt die informierte Einwilligungserklärung („informed consent“) des Probanden/Patienten. Für die Gewährleistung eines „informed consent“ sind dem potenziellen Studienteilnehmer u. a. qualitativ hochwertige schriftliche Aufklärungsmaterialien zur Verfügung zu stellen. Wir entwickelten eine Liste von Prüfpunkten, um mit ihnen die Qualität schriftlicher Aufklärungsmaterialien zu bestimmen und zu bewerten. Mithilfe eines Kriterienkataloges bestehend aus über 100 Prüfpunkten wurde die Qualität von 128 zufällig ausgewählten schriftlichen Aufklärungsmaterialien zu Forschungsvorhaben beurteilt, die der Ethikkommission der (...) Universität zu Lübeck im Jahr 2006 vorgelegt worden waren. Jeder Prüfpunkt ist einem von sechs Qualitätsbereichen zugeordnet (z. B. Lesbarkeit und Verständlichkeit, Nutzen-/Schadenpotenziale). Die untersuchten Aufklärungsmaterialien erfüllten im Durchschnitt die Hälfte der 117 abgefragten Qualitätskriterien, die Spannweite reichte dabei von 20 % bis 76 %. Der höchste Qualitätsscore wurde für den Bereich „Einwilligungserklärung“ beobachtet (64 % der Kriterien erfüllt), am schlechtesten schnitt der Bereich „Nutzen- und Schadenpotenziale“ ab (35 % der Kriterien erfüllt). Aufklärungsmaterialien zu klinischen Prüfungen von Arzneimitteln zeigten dabei eine signifikant höhere Qualität als die Aufklärungsmaterialien zu anderen Studientypen. Nur 21 der 117 analysierten Qualitätskriterien wurden in mehr als 80 % der einschlägigen Aufklärungsmaterialien umgesetzt. Die vorliegende Arbeit zeigt deutliche Defizite in der Qualität der untersuchten Aufklärungsmaterialien auf. Forscherinnen und Forscher benötigen Hilfestellung bei der Erstellung von Materialien, die eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Studienteilnahme ermöglichen. Der von uns eingesetzte Kriterienkatalog könnte u. a. im Rahmen von Doktorandenseminaren dazu genutzt werden, den Blick für die Vielfalt der Anforderungen zu schärfen. (shrink)

Forschung an und mit Menschen muss sich legitimieren, d. h. sie muss ihre wissenschaftliche Qualität, Rechtmäßigkeit und ethische Vertretbarkeit aufzeigen. Zu den Rechtfertigungsbedingungen zählt ein „günstiges“ Verhältnis von Nutzen- und Schadenpotenzialen des Forschungsvorhabens. Unabhängige Ethikkommissionen sind den Forschenden zur Seite gestellt, um sie bei der Prüfung und Sicherstellung der genannten Erfordernisse zu unterstützen. Eine zum Gebrauch durch Ethikkommissionen und Forschende entwickelte Nutzen- und Schadentaxonomie sowie ein Schema zur Systematisierung von Chancen-Risiken-Bewertungen wurde nachträglich auf alle Ethikanträge des Jahres 2006 an die (...) Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck angewandt. Unter den 206 analysierten Studienvorhaben lassen 46 % die Chance eines direkten Eigennutzens für die Studienteilnehmer erkennen. Als gruppennützig wurden 12 % der Studienprojekte eingestuft. Sie lassen unmittelbar nach Studienabschluss oder nach wenigen weiteren Studien ein Nutzenpotenzial für Personen mit den gleichen demographischen und klinischen Merkmalen wie die Studienteilnehmer erwarten. 42 % der Ethikanträge bezogen sich auf fremdnützige Studienvorhaben mit Nutzenchancen für die Heilkunde und/oder medizinische Wissenschaft. Das Risiko eines mehr als geringfügigen Eigenschadens wurde bei 53 % der Studien identifiziert. Die Analyse der jeweiligen Nutzenchancen und Schadenrisiken führte bei insgesamt 33 der 206 Studien (16 %) zu einem negativen Ergebnis: Im Urteil der nachträglich durchgeführten Bewertung übertreffen die Nutzenchancen nicht die Schadenrisiken. Studien mit einem mehr als geringfügigen Eigenschadenpotenzial sowie nicht-eigennützige Studien weisen besonders häufig eine negative Gesamtbilanz auf. Eine Prozeduralisierung der Analyse von Chancen und Risiken kann die Transparenz vorgenommener Analyse- und Vergleichsprozesse steigern. Die Kommunikation zwischen Forschenden und Ethikkommissionen sowie unter Ethikkommissionsmitgliedern bei strittigen Studienvorhaben wird erleichtert, die Standardisierung und Harmonisierung der Beratungsabläufe der Ethikkommissionen unterstützt. (shrink)

Der Koran ist ein mündlich komponierter, poetischer Text, der bei Muslimen bis heute vor allem im mündlichen Vortrag fortlebt. In der westlichen Forschung wurde er dagegen aufgrund seiner schwer zugänglichen Struktur kaum je als Literatur gelesen, sondern in der Regel als Steinbruch für theologische bzw. legislative Aussagen genutzt. Angelika Neuwirth bringt Ordnung in das vermeintliche Chaos, indem sie für die mekkanischen Suren des Koran kompositionell sinnvolle Strukturen nachweist. Ergänzt wird diese 2. Ausgabe durch eine neue Studie, die die Suren (...) als Zeugnisse einer historischen Entwicklung in der Verkündung des Koran und der Herausbildung einer Gemeinde untersucht. (shrink)

In this volume, Angelika Brodersen examines how elements of Māturīdite tradition and processes of transformation occur in Nūr al-Dīn al-Ṣābūnī’s _Kitāb al-Kifāya fī l-hidāya fī uṣūl ad-dīn_, which contributed to the consolidation of the Māturīdiyya as a Sunni school. Im vorliegenden Band untersucht Angelika Brodersen, wie sich im _Kitāb al-Kifāya fī l-hidāya fī uṣūl ad-dīn_, des māturīditischen Gelehrten Nūr ad-Dīn aṣ-Ṣābūnī sowohl Elemente māturīditischer Tradition als auch Transformationsprozesse verfolgen lassen, die zur Konsolidierung der Māturīdiyya als sunnitische Schulrichtung beitrugen.

>Wer Schweine erzieht, ist ein produktives, und wer Menschen erzieht, ein unproduktives Mitglied der Gesellschaft.“Dieses Buch plädiert für die ökonomische Aufwertung von Familienarbeit. Es analysiert den Arbeitsbegriff wie den Liebesbegriff und entwickelt eine humanistische Alternative zur handelsüblichen Vorstellung von Gerechtigkeit als Gleichheit. Auf dieser Basis begründet es das Recht auf ökonomische Anerkennung von Familienarbeit. (Quelle: buchhandel.de).

El artículo somete a discusión la concepción de la ética discursiva, tanto desde una perspectiva inmanente como desde una perspectiva feminista. En cuanto a lo primero, critica el uso equívoco que dicha concepción hace de la noción de "acuerdo" (Zustimmung) pues transfiere ilegítimamente un momento consensual al ámbito cognitivo e intelectivo de la moral. En cuanto a lo segundo, muestra que la ética discursiva se guía por una visión masculina unilateral, que atiende sólo a las relaciones simétricas entre seres personales, (...) sin prestar atención al fenómeno moral, tradicionalmente femenino, del cuidado de los seres humanos sin integridad personal. (shrink)

Liebe und Freundschaft sind wichtige Dimensionen des guten menschlichen Lebens. Aber was Freundschaft und Liebe genau ausmacht und warum sie eine solche Bedeutung für das gelungene menschliche Leben haben, ist nicht klar. Die Behauptung des zentralen anthropologischen Stellenwertes bezieht sich dabei nur auf Liebe und Freundschaft als Zuwendung zu einem bestimmten anderen Menschen und nicht auf die Liebe zur Natur, zur Heimat, zur Musik, zur Gerechtigkeit, zum Nächsten, zu Gott, zu den eigenen Eltern, Kindern und Geschwistern oder zu sich selbst.

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und sogar rechtsextreme Einstellungen finden sich auch unter Christen; sie werden in manchen christlichen Milieus mit bestimmten religiosen und theologischen Denkmustern begrundet und verschmelzen mit deren Frommigkeitsstilen. Nach der Auseinandersetzung mit diesem Phanomen in dem Buch Rechtsextremismus als Herausforderung fur die Theologie (Verlag Herder, 2015) geht die Herausgeberin mit dem vorliegenden Buch einen Schritt weiter und umreisst Konturen christlicher Theologie, die Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aktiv entgegenzuwirken vermag. Das Buch untergliedert sich in funf Kapitel: Selbstkritische Reflexionen/Das Zweite Vatikanum leben und (...) vollenden/Abwertungen uberwinden: Das Wagnis Beziehung eingehen/Pluralitat, Ambivalenz, Fragilitat: theologisch wertschatzen - emotional aushalten/Komplexitatstoleranz und Konfliktfahigkeit als spirituelle Aufgaben. Mit Beitragen namhafter Theolog/innen wie Eberhard Schocken hoff, Saskia Wendel, Margit Eckholt, Monika Scheidler, Roman Siebenrock, Willibald Sandler u. a. (shrink)

Die Beiträge des Bandes befassen sich in disziplinärer und interdisziplinärer Perspektive aus Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft mit den Ästhetiken pluraler Autorschaft. Der Band zielt darauf, plurale Autorschaft in der Vormoderne als Koordinate einer Anderen Ästhetik zu erschließen und kulturgeschichtlich zu kontextualisieren. Dabei fokussiert der Band zwei Leitfragen: Welche Formen pluraler Autorschaft gibt es in der Vormoderne, und wie werden diese gemeinschaftlichen Schaffensprozesse ästhetischer Akte und Artefakte reflektiert? Wie wirken sich gemeinschaftliche Schaffensprozesse auf die ästhetische Faktur sowie die Funktion, Bedeutung und (...) Rezeption eines Artefakts aus? Die zweite Frage schließt Aspekte wie die materielle Produktion von Texten und Bildern ebenso ein wie etwa den Status anonymer Werke und Referenzen auf göttliche Co-Autorschaft. Die Beiträge untersuchen den historischen Mehrwert gemeinschaftlicher Autorschaft, wobei sie auch Paratextualität und Intermedialität sowie ökonomische Erwägungen bei der Produktion und Rezeption ästhetischer Artefakte berücksichtigen. (shrink)

Multi-stakeholder initiatives have been praised as vehicles for tackling complex sustainability issues, but their success relies on the reconciliation of stakeholders’ divergent perspectives. We yet lack a thorough understanding of the micro-level mechanisms by which stakeholders can deal with these differences. To develop such understanding, we examine what frames—i.e., mental schemata for making sense of the world—members of MSIs use during their discussions on sustainability questions and how these frames are deliberated through social interactions. Whilst prior framing research has focussed (...) on between-frame conflicts, we offer a different perspective by examining how and under what conditions actors use shared frames to tackle ‘within-frame conflicts’ on views that stand in the way of joint decisions. Observations of a deliberative environmental valuation workshop and interviews in an MSI on the protection of peatlands—ecosystems that contribute to carbon retention on a global scale—demonstrated how the application and deliberation of shared frames during micro-level interactions resulted in increased salience, elaboration, and adjustment of shared frames. We interpret our findings to identify characteristics of deliberation mechanisms in the case of within-frame conflicts where shared frames dominate the discussions, and to delineate conditions for such dominance. Our findings contribute to an understanding of collaborations in MSIs and other organisational settings by demonstrating the utility of shared frames for dealing with conflicting views and suggesting how shared frames can be activated, fostered and strengthened. (shrink)

Theoretical models and correlational research suggest that anger and disgust play different roles in moral judgment. Anger is theorized to underlie reactions to crimes against persons, such as battery and unfairness, and disgust is theorized to underlie reactions to crimes against nature, such as sexual transgressions and cannibalism. To date, however, it has not been shown that induction of these two emotions has divergent effects. In this experiment we show divergent effects of anger and disgust. We use sounds to elicit (...) anger and disgust, and participants are then asked to consider moral vignettes. As compared to disgust and control condition, anger increases severity of judgments about crimes against persons, and disgust increases severity of judgments about crimes against nature, but not conversely. (shrink)

Postcolonial pedagogy invites academic teaching staff to create situations, in which hegemonic modes of knowledge production can be critically reflected and one’s own entanglement as disciplinary s...

Summary Gestalt Theoretical Psychotherapy, in the broader sense of the term, has developed in various forms on both sides of the Atlantic since the 1920s. Gestalt Theoretical Psychotherapy, in the narrower sense of the term, came into being in the second half of the 1970s in German-speaking countries. In Austria, it is a state-approved, independent scientific psychotherapy method since 1995, and an integrative psychotherapeutic approach based on the Gestalt theory of the Berlin School. With reference to this comprehensive, consistent, scientific (...) theory, this article presents the basic concepts of therapeutic practice in the field of Gestalt psychotherapy. Starting from the overarching whole to the parts, the paper first examines the concept of therapeutic relationship and therapeutic attitude, and then describes the basic principles of the practical design of the therapeutic process. (shrink)

In lieu of an abstract, here is a brief excerpt of the content:Post-Traumatic Hermeneutics: Melancholia in the Wake of TraumaAngelika Rauch (bio)1Classical Analysis: Problems for Trauma TherapyAccording to the Journal of the American Psychoanalytical Association, American ego psychology has taken a leading role in debunking what it considers antiquated Freudian approaches to the study of trauma. As neutral observers and students of the facts, ego psychologists have purportedly reclaimed the study of trauma as the search for an objectifiable traumatic event (...) in the past, one that can be accessed as recovered memory, as a specimen of pathogenic development, or as cognitive and behavioral effects that point to an inaccessible implied memory buried in the psyche. Central to this revision of psychoanalytical trauma therapy is the dismissal of Nachträglichkeit as an antiquated and irrelevant concept. Harold P. Blum, for instance, writes in a recent article of JAPA that “‘deferred action’ is an ambiguous concept, a dubious, antiquated, theoretical legacy.” According to Blum, “deferred action overlooks the immediate and potentially powerful effects of preoedipal trauma and is dissociated from considerations of cumulative trauma and developmental disturbance.” [1155]. With respect to Freud’s case of the Wolf-Man, Blum states that “[d]eferred action emphasized traumatic events and memory rather than cumulative developmental effects of shock and strain trauma, and pathogenic object relationships.” Key to Blum’s view, then, is the assertion that “the concept of deferred action deterred consideration of real infantile experience and the complex overdetermination of pathogenesis through development” [1156]. Blum apparently takes the side of those who like to argue that trauma is more real than imagined. Whereas oedipal trauma is an imaginary or illusory trauma, preoedipal trauma is comprehensible as real shock and, as such, is empirically true. This is an idea that is very compatible with “recovered memory” therapy, a subject that has become controversial in recent debates about child abuse and recovered memory syndrome.In contrast, Arnold H. Modell in Other Times, Other Realities points out that “[t]he concept of Nachträglichkeit is virtually unknown among American psychoanalysts. This may be due in part to Strachey’s faulty translation; but this idea is also inconsistent with the belief in an orderly hierarchical psychic development such as that envisioned by ego psychologists.” [3]. In other words, Freudian Nachträglichkeit violates the principles of space and time assumed by empirical scientists whose conceptions are founded on the causality of such principles as stimulus/response. It is here, of course, that ego psychology’s treatment of trauma would come into conflict not only with Freudian analysis, including its French Freudian variants, but with the kind of trauma studies being conducted by the contributors to Cathy Caruth’s Trauma: Explorations in Memory. They include Bessel [End Page 111] van der Kolk, Onno van der Hart, Shoshana Felman, Dori Laub, Robert Lifton, and, of course, Cathy Caruth herself.Emphasis on the reality of traumatic shock (as abuse, stress, accident, and so on), however important it may be, loses sight of a hermeneutical dimension of psychoanalytic therapy that Caruth and her contributors emphasize: the question of how meanings are associated or bound to the understanding of life’s events. My own clinical approach to psychoanalysis favors the introduction of an even stronger hermeneutical perspective that is sensitive to the kinds of issues raised by philosophers like Dilthey, Heidegger, Benjamin, and Gadamer, for whom the question of experience is not reducible to restricted understandings of stimulus/response, nor—as in the case of Caruth (for example, in Unclaimed Experience)—to the privileging of language as a formal (that is, literary) construct. Rather, I am interested in emphasizing a hermeneutics of the therapeutic encounter within which questions of language, culture, history, and behavior are situated. With respect to trauma therapy, I will introduce a number of well-known analytical contributions even as I take the following statement of Arnold Modell’s as my point of departure:The analyst or therapist becomes an unwitting collaborator in the recreation of the past, while still retaining a proximity to present time. The therapist becomes the person with whom one can reexperience trauma within a new context or experience for the first time what has been absent in the past. Affects belonging to... (shrink)

This book argues that tradition is not dissociable from processes of self-consciousness involving our capacity to situate ourselves in a world that includes a rich legacy of predecessors and precedents. It explores how language, the body, experience, imagination, desire, and affect are not dissociable from tradition as transference in the Freudian sense. This argument draws support from several major thinkers and offers new interpretations of them.

Angelika Neuwirth has argued that sura 112 of the Quran is intended as an intertextual corrective commentary on key Jewish and Christian creedal statements. This theory, consonant with recent scholarship considering the Muslim scripture to be a text of late antiquity, would match the enigmatic phrase Allāh al-ṣamad with the Nicene creed’s description of God as “almighty” (pantokrator) and sura 112’s statement that God has no equal (kufuʾ) with the Nicene creed’s homoousia, the term that throughout the seventh century (...) CE remained central to the bitter doctrinal conflict wracking Eastern Christianity. This article surveys the wide debate in the scholarly literature over these quranic verses, and specifically the hapax legomenon of al-ṣamad, and compares the early Muslim exegetical treatment of al-ṣamad with the approach of contemporaneous Christian polemical writing of the late eighth century. It suggests that the key to unlocking the meaning of the sura and al-ṣamad, which has long vexed both premodern and modern scholars, could lie in the concept of Aristotelian substance and its articulation in the trinitarian formula and ensuing christological disputes. (shrink)

In this paper I offer an account of the meaning of must and can within the framework of possible worlds semantics. The paper consists of two parts: the first argues for a relative concept of modality underlying modal words like must and can in natural language. I give preliminary definitions of the meaning of these words which are formulated in terms of logical consequence and compatibility, respectively. The second part discusses one kind of insufficiency in the meaning definitions given in (...) the first part, which arise from the ex falso quodlibet paradox of logical consequence. In stepwise fashion, I make an attempt to avoid most of the consequences of this paradox for the meaning definitions of must and can. (shrink)

FEX A, FLENSNER G, EK A‐C and SÖDERHAMN O. Nursing Inquiry 2011; 18: 336–347 Living with an adult family member using advanced medical technology at homeAn increased number of chronically ill adults perform self‐care while using different sorts of advanced medical technology at home. This hermeneutical study aimed to gain a deeper understanding of the meaning of living with an adult family member using advanced medical technology at home. Eleven next of kin to adults performing self‐care at home, either using (...) long‐term oxygen from a cylinder or ventilator, or performing peritoneal or haemodialysis, were interviewed. The qualitative interviews were analysed using a Gadamerian methodology. The main interpretation explained the meaning as rhythmical patterns of connectedness versus separation, and of sorrow versus reconciliation. Dependence on others was shown in the need for support from healthcare professionals and significant others. In conclusion, next of kin took considerable responsibility for dependent‐care. All next of kin were positive to the idea of bringing the technology home, even though their own needs receded into the background, while focusing on the best for the patient. The results were discussed in relation to dependent‐care and transition, which may have an influence on the self‐care of next of kin and patients. The study revealed a need for further nursing attention to next of kin in this context. (shrink)

The paper focuses on parents and parental involvement in Germany as well as the challenges which became visible during the COVID-19 pandemic. As has been the case in many other countries, the notion of parents as partners, is the focus of normative discussion about how to engage with parents. However, looking at the role actually played by parents in school settings, and the way school institutions interact with them, it can be seen that there is a difference. This paper describes: (...) first, how the different roles that parents played were understood, prior to the pandemic; secondly, the part played by parents while schools were closed as a result of the pandemic; and thirdly, the strengthening of home-school partnerships in Germany, contrasting this with the roles parents take within them. The results are critically assessed under the broader perspective of de-familialism versus familialism. (shrink)

The Bhagavadgita is one of the most renowned texts of Hinduism because it contains discussions of important issues such as liberation and the nature of action as well as the revelation of the Krishna as the highest god and creator of the universe. It is included in the ancient Indian Mahabharata epic at one of its most dramatic moments, that is, when the final battle is about to begin. In contrast to many other studies, this book deals with the relationship (...) between the Bhagavadgita and its epic contexts. On the basis of a thorough analysis of the text Angelika Malinar argues that its theology delineates not only new philosophical concepts and religious practices but also addresses the problem of righteous kingship and appropriate use of power. Malinar concludes by considering the Bhagavadgita's historical and cultural contexts and those features of the text that became paradigmatic in later Hindu religious traditions. (shrink)

In this short paper, we introduce our Special Section in Feminist Theory titled ‘Feminist human-computer interaction: Struggles for past, contemporary and futuristic feminist theories in digital innovation’. Over the last years, we worked with the authors of the articles presented herein to bring together feminist theories with their practical application in the design, development, use and exploration of digital technologies. Our section follows three aspects: an overview of past feminist histories and discourse; the development of actionable, contemporary theory; and speculative (...) futures of what a feminist human-computer interaction could be. Together with the contributing authors, we are excited to explore these areas of post-disciplinary connection at the intersection of theory, practice and activism. (shrink)

Large numbers of cells with unique neuronal specificity are generated during development of the central nervous system of animals. Here we discuss the events that generate cell diversity during early development of the ventral nerve cord of different arthropod groups. Neural precursors are generated in a spatial array in the epithelium of each hemisegment over a period of time. Spatial cues within the epithelium are thought to evolve as embryogenesis proceeds. This spatiotemporal information might generate diversity among the neural precursors (...) in all arthropod groups, although the mechanisms regulating the positioning of individual precursors have diverged. However, distinct strategies for the generation of neuronal diversity have evolved in the different arthropod lineages that appear to correlate with specific modes of ontogenesis. We hypothesize that an evolutionary trend towards reduced cell numbers and possibly rapid embryogenesis in insects has culminated in the appearance of stereotyped neuroblast lineages. BioEssays 27:874–883, 2005. © 2005 Wiley Periodicals, Inc. (shrink)

BackgroundIn the early phase of the COVID-19 pandemic, many restrictions hit people in ways never seen before. Mental wellbeing was affected and burden was high, especially for high-risk groups such as parents. However, to our knowledge no research has yet examined whether being a parent was not only a risk for psychological burden but also a way to cope with the COVID-19 pandemic.MethodsAn online survey was used to collect data from 1,121 participants from April to June 2020. In addition to (...) demographic variables, risk factors and protective factors were collected. The dataset was divided into three groups: parents whose children lived at home, parents whose children did not live at home, and people who were not parents.ResultsA linear mixed effect model showed that parents had no higher burden than non-parents, and even less when children did not live at home. Expected risk factors were generally less important, and there were no differences between parents and non-parents. In contrast, parents had advantages in protective factors.ConclusionIn the early phase of the COVID-19 pandemic, it was shown that parents were not necessarily at risk due to additional burden, but also had prospects of coping better with the situation than people without children. (shrink)