Friedrich Vollhardt befasst sich in seiner Untersuchung „Selbstliebe und Geselligkeit" und vielen weiteren Arbeiten intensiv mit dem Verhältnis der Literatur zu Wissensbeständen, die sich der praktischen Vernunft zuordnen lassen. Dazu zählen neben Rechts- und Morallehren auch Theorien der Politik und der Religion. Daher lässt sich sagen, dass sich Vollhardts Forschungen im Sinne des 17. und 18. Jahrhunderts auf die Bedeutung einer philosophia practica universalis für die Literatur konzentrieren. Diesem Themenkomplex ist auch die Festschrift zu Vollhardts 60. Geburtstag gewidmet: Lehrer und (...) Kollegen, Schüler und Freunde des Geehrten setzen sich aus philologischen, philosophischen, theologischen und historischen Perspektiven mit dem Verhältnis von Literatur und praktischer Vernunft auseinander. Sie spannen dabei einen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. (shrink)
Die Debatte um die Differenz von „Verantwortung“ und „Pflicht“ ist kein bloßer Streit um Wörter, geht es doch um Begriffe, für die der Anspruch erhoben wird, sie seien konstitutiv für moralische Normativität oder gar für Normativität per se. Doch welchen Unterschied macht es, die besondere Bindungskraft von Normativität über Verantwortung oder über Pflicht zu explizieren? Die Genealogie der philosophischen Reflexionen auf Verantwortung lokalisiert die Differenz zwischen Pflicht und Verantwortung in den jeweiligen Selbstverhältnissen, die mit diesen Begriffen verbunden werden. Die Analyse (...) der Struktur dieser Selbstverhältnisse erklärt sowohl, warum Verantwortung häufig als moderner Ersatzbegriff für Pflicht gedacht wird, als auch, welchen Unterschied die Explikation der Bindungskraft von Normativität über Verantwortung oder Pflicht macht: Je nachdem, mit welchem Begriff normative Kraft erläutert wird, wandert das entsprechende Selbstverhältnis in die Verfasstheit von Normativität ein. (shrink)
Most conceptual analyses of responsibility fail to sufficiently account for the historicity of the concept – both within philosophical reflections and within non-philosophical practices. Three frequently encountered problems are: First, “responsibility” is often read retrospectively in texts where the concept is not present; second, the necessary and sufficient conditions that account for responsibility’s meaning are often derived from contemporary usage alone; and third, the non-philosophical usage of “responsibility” is often dismissed as “defective” too quickly. To avoid all three problems, I (...) argue for a Foucauldian analysis of practices in which “responsibility” is used. (shrink)
"Humanismus" ist eine kulturelle Bewegung, ein Bildungsprogramm, eine Epoche, eine Tradition, eine Weltanschauung, eine Form von praktischer Philosophie, eine politische Grundhaltung, welche für die Durchsetzung der Menschenrechte und für humanitäre Praxis eintritt. Das Kompendium erfasst die einfachen und allgemeinen Begriffe in ihrem Zusammenhang und stellt den Nutzen für die Erkenntnis gegenwärtiger Probleme in Medizin, Ethik, Ökonomie, Recht und Politik dar. Der Band enthält einen systematischen Teil und einen Teil mit den Grundbegriffen. Die verschiedenen Richtungen und Institutionen der humanistischen Bewegung in (...) Geschichte und Gegenwart werden im Umriss sichtbar gemacht und die neuen Felder und Aufgaben, die der Humanismusforschung durch die Entwicklung der modernen Medizin, der Menschenrechtspolitik und der Geschlechterstudien, der digitalen Revolution und der Globalisierung entstanden sind. Das humanistische Erbe aus Antike, Renaissance und Aufklärung wird kritisch mit diesen neuen globalen Anforderungen vermittelt. (shrink)
Der Tagungsband versammelt Beiträge des 2. Forums Architekturwissenschaft zum Thema Architektur im Gebrauch, das vom 25. bis 27. November 2015 im Schader-Forum in Darmstadt stattfand. Die Beiträge nähern sich dem Thema grundlegend in zwei Perspektiven. Zum einen interessiert die lebensweltliche Verankerung von Architektur: die Gebrauchserfahrungen und die vielfältigen Weisen, in denen das Gebaute im Alltag jedes Menschen in Erscheinung tritt. Zum anderen werden die Vorstellungen vom Gebrauch in Prozessen des Planens und Bauens untersucht. Dabei treten unweigerlich auch Spannungsverhältnisse auf - (...) zwischen Planerinnen und Nutzern, aber auch zwischen unterschiedlichen Gebrauchsweisen. Sowohl in theoretischen Auseinandersetzungen zu einem Begriff von Gebrauch in der Architektur als auch in empirischen Studien zu einzelnen Bauten und Bautypen, zeitgeschichtlichen Gebrauchsphänomenen und Situationen des Alltags wird dem auf den Grund gegangen. (shrink)
Was bedeutet die steile Karriere von Verantwortung (nicht nur) in der Philosophie, und welchen Preis zahlen wir dafür? Dass große Teile der modernen Philosophie ihr verfallen sind, so die zentrale These, bezahlt diese mit Blindheit für die theoretischen wie praktischen Auswirkungen von Verantwortung. Um sie zu analysieren, muss Verantwortung als diskursiven Operator verstanden werden, dessen Einheit im ambivalenten Selbstverhältnis der Verantwortung Tragenden liegt. Seine praktischen Auswirkungen werden exemplarisch in den Praktiken der Arbeit und der Kriminalität studiert, in denen das verantwortliche (...) Selbstverhältnis intensiviert und zugleich von der Voraussetzung substantieller Handlungsmacht entkoppelt wird. So hilft Verantwortung, eine unternehmerische Logik in die Selbstverhältnisse zunehmend entmachteter Lohnarbeiterinnen und »Arbeitsloser« einzuschmelzen sowie die Bürgerinnen aktiv in die präventiv gewendete Kriminalpolitik einer auf öffentliche Sicherheit fixierten Gesellschaft einzubinden. Die theoretischen Auswirkungen werden anhand der Genealogie von Verantwortung innerhalb der Philosophie analysiert, in der sich Verantwortung vom Instrument in der metaphysischen Debatte um Willensfreiheit zu einem eigenständigen moralischen Problem und schließlich zur Gewissheit wandelt, mit der andere philosophische Fragen erklärt werden. Fixpunkt aller Reflexionen bleibt das ambivalente verantwortliche Selbstverhältnis als aktiver Umgang mit dem Faktum des eigenen Unterwerfens – sowohl dem Unterworfen-sein als auch dem Unterwerfen Anderer. Das zum Faktum erklärte Unterwerfen erlaubt dem Subjekt, sich unabhängig von seiner tatsächlichen Handlungsmacht als souverän zu erleben, und bildet den verborgenen Kern des verantwortlichen Selbstverhältnisses. Weil Verantwortung aber zunehmen gebraucht wird, um die Bindungskraft von Normativität als ureigenes Gebiet der Philosophie zu explizieren, verleitet ihre Attraktivität dazu, diese Selbstobjektivierung zu übersehen oder zu leugnen und den praktischen Gebrauch der philosophischen Legitimierungen von Verantwortung auszublenden. Dagegen setzt dieses Buch eine diagnostische Kritik, die den Bann der Verantwortung wenn nicht bricht, so doch entlarvt. (shrink)
Die Behauptung, dass Verantwortung eine Subjektform sowie die Technik zu ihrer Herstellung bezeichnet, wird kaum Erstaunen auslösen. Wozu wären all die auf Verantwortung sich stützenden ethisch-moralischen Normen auch gut, wenn sie nicht unsere Subjektivität formen könnten? Dieses Selbstverständnis als verantwortliche Subjekte ist Nietzsches zentralen Angriffspunkt in der zweiten Abhandlung von "Zur Genealogie der Moral". Doch sein Verständnis von Verantwortung als Subjektivierungstechnik und Subjektform war im Kontext des philosophischen Diskurses, in dem er sich selbst verortet, alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Der (...) junge Begriff »Verantwortung« war noch zu eng am Recht orientiert, um ein Selbstverhältnis zu besitzen, und wurde von der Philosophie nur in der metaphysischen Schlacht um die Willensfreiheit gebraucht. (shrink)
Zunehmend wird Foucault als »Praxeologe« gelesen und an sein Konzept von Praktiken angeschlossen. Dabei übersehen die meisten dieser Versuche jedoch, welche Anforderungen die foucaultschen Untersuchungen entlang der drei Achsen der Wissensformationen, der Machtbeziehungen und der Selbstverhältnisse an das von Foucault nie selbst explizierte Praktikenkonzept stellen. Der Vortrag skizziert einen Begriff von Praktiken, der ihnen gerecht werden kann, sowie dessen philosophische Implikationen.
n diesem Beitrag zum Scherpunkt "Politische Theorie in der Krise" untersuche ich das von liberalen Theorien produzierte Wissen. Der Beitrag folgt dazu drei Selbstbeschreibungen des politischen Liberalismus, der sich erstens selbst als dominierendes Zentrum der gegenwärtigen Politischen Theorie sieht, der zweitens Anspruch darauf erhebt, mit seinem Wissen die politischen Selbstverständnisse von Bürger_innen anleiten und verändern zu können, und der schließlich drittens seine eigene Wirksamkeit in der Wirklichkeit im Rahmen der Diskussion um ideale und nicht-ideale Theorie verhandelt. Im affirmativen Nachvollzug dieser (...) drei Selbstbeschreibungen zeigt der Artikel, wie das Wissen des politischen Liberalismus eine von politischen Konflikten befreite Wirklichkeit erzeugt und zugleich die politischen Selbstverständnisse der Bürger_innen mithilfe dieser Wirklichkeitskonstruktion lenkt. Damit zielt das Wissen des politischen Liberalismus darauf ab, eine Subjektivität zu formen, die sich zugunsten einer rechtsförmigen Verwaltung von Politik verabschiedet. (shrink)
ZusammenfassungDie Beschäftigung mit der ethischen Dimension des ärztlichen Handelns beruht auf der freiwilligen Einsicht in deren Notwendigkeit. Es stellte sich die Frage, ob die Anwesenheit von Studierenden, die nur durch den Zwang des Stundenplans Ethikseminare besuchen, die Qualität der Veranstaltungen messbar negativ beeinflusst. In einer über 2 Jahre umfassenden Umfrage zu Lernzielen, Unterrichtsatmosphäre, Moderation und Fächerwichtigkeiten wurden die Ethikseminare an der Universität Ulm evaluiert. Hierzu bekamen wir Fragebögen von 192 freiwillig Teilnehmenden des Jahrgangs 2001/2002 und von 293 Pflichtteilnehmern des Jahrgangs (...) 2002/2003 zurück. Überraschenderweise gab es bei keiner relevanten Frage oder Bewertung einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen freiwilligen und Pflichtteilnehmern. Zum Teil deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen männlichen und weiblichen Studierenden. Diese Unterschiede müssen aufgrund ihrer didaktischen und konzeptionellen Bedeutung weiterverfolgt werden. Das Umfrageergebnis lässt hoffen, dass das Unterrichtskonzept der fallorientierten Kleingruppenseminare die Lernziele bei allen Studierenden verwirklichen kann. (shrink)
The systematic position of the primitive ammonites-group Bactritina is tested by ‘Hennig's argumentation plan’ . A reliable synamorphy with the Ammonoidea is given by the feature-combination of external siphuncle with siphuncular-lobe. The Bactritina must be interpreted as Ammonoidea.Die systematische Stellung der primitiven Ammonitengruppe Bactritina wird anhand des ‘Hennigschen Argumentationsschemas’ überprüft. Eine gültige Synapomorphie mit den Ammonoidea findet sich in dem Merkmalskombinat von externem Sipho mit Siphonallobus. Die Bactritina müssen als Ammonoidea angesprochen werden.
InhaltVorwortSiglenverzeichnisDaniel BREAZEALE: »Der Blitz der Einsicht« and »der Akt der Evidenz«. A Theme from Fichte’s Berlin Introductions to PhilosophyJürgen STAHL: Von der Form der Anschauung zur Anschauung der Form. Zu Fichtes Verständnis des Formbegriffs Albert MUES: Die Position der Anschauung im Wissen oder Die Position der Anschauung in der Welt. Der Unsinn der SubjektphilosophieChristoph ASMUTH: Transzendentalphilosophie oder absolute Metaphysik? Grundsätzliche Fragen an Fichtes SpätphilosophieMarek J. SIEMEK: Unendlichkeit und Schranke. Zum Fichteschen Entwurf einer transzendentalen Ontologie des WissensTom ROCKMORE: On Fichte and (...) IdealismSabine AMMON: Realismus oder Idealismus? – Irrealismus!Akira OMINE: Der Begriff des Übersinnlichen in der Philosophie FichtesRoderich BARTH: Wahrheit als Sein von Einheit. Die gewißheitstheoretische Reformulierung des absoluten Wahrheitsbegriffs in Fichtes Phänomenologie von 1804-IIArkadij LUKJANOW: Auf der Suche nach einer neuen Theorie des Absoluten. Die Idee der Synthesis in den späteren Systemen von Fichte und Schelling«Lu De VOS: Der Gedanke des Lebens in den späten Schriften FichtesMichael GERTEN: Geistige Blindheit und der Sinn für Philosophie. Das systematische Problem einer Einleitung in Fichtes WissenschaftslehreKai GREGOR: »Revolution der Gesinnung« und »Vollendung der Freiheit« – Wesen und Möglichkeit höherer Lebensformen bei Kant und FichteVioletta L. WAIBEL: Die bildende Kraft des Wissens vom Wissen in der Spätphilosophie Johann Gottlieb Fichtes Elvira GAREEWA: Wissen als ein freies und selbständiges Leben in den »Thatsachen des Bewußtseyns« Franco GILLI: Die Präsenz der ›Populärphilosophie‹ im Spätwerk FichtesHans Georg von MANZ: Die Funktion der »Tatsachen des Bewußtseins« im Blick auf die Wissenschaftslehre George di GIOVANNI: Sacramentalizing the World: On Fichte’s Wissenschaftslehre of 1810Stamatios D. GEROGIORGAKIS: Der Begriff Schema in Fichtes Spätwerk. Seine Unterschiede zum Schemabegriff in Fichtes Frühwerk und seine Einbettung in der philosophischen Tradition vor KantJacinto Rivera de ROSALES: Die transzendentale Logik . Ihr systematischer Ort und ihre BedeutungAlessandro BERTINETTO: Die transzendentale Argumentation in der Transzendentalen Logik FichtesMarc MAESSCHALCK: Attention et réflexivité dans la Logique de 1812 et la dernière philosophie de Fichte. (shrink)
Die Kunstwissenschaft zeichnet sich in den letzten Jahrzehnten dadurch aus, dass sie analog zur Entwicklung in der Kunst keine übergreifende Stilbildung mehr betreibt. In der vorliegenden Publikation nähern sich nun international anerkannte Kunstwissenschaftler, Philosophen und Medienwissenschaftler dem Begriff »Bild« – sowohl durch klassische Bildanalysen und ästhetische Fragestellungen als auch durch Versuche, einen neuen wissenschaftlichen Begriff für Kunst zu finden. Die Autoren, darunter Felix Ensslin, Frieder Nake, Jean-Baptiste Joly, Ute Meta Bauer, Katharina Sykora und Beat Wyss, erörtern, wie wir Bilder (...) lesen und welchen Stellenwert diese in unserem Denken heute einnehmen. Beispielhaft zeigen 30 Kunstwerke, etwa von John Baldessari, Gianfranco Baruchello, Holger Friese, Matthias Hoch, Christian Jankowski, Stephan Jung, Markus Schinwald oder Peter Weibel, die ganze Vielfalt der heutigen Bildproduktion in der Kunst. (shrink)
Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, President of the Humanistischer Verband Deutschlands, provides an overview of the main currents of modern humanism in Germany. He describes the central stream of German humanism as practical, in that it combines the principled imperative to overcome all structures and situations in which people are not treated as human beings with seeking to widen the horizons of humane existence in the arts and sciences and in capabilities of leading a fulfilling life. This humanism compels (...) resort to other criteria than nature, such as those logical, emotive, cultural, in order to gauge the acceptability of value claims. The practical efforts to humanize society and widen human horizons requires engagement in public policy debates and social organizing and programming on consensus issues. Accordingly, the HVD works on such diverse issues as strengthening the rights to bodily integrity and sexual autonomy, preventing economic collapse, accommodating immigrants, protecting personal privacy, limiting the use of military force, building intra- and international peace, and exposing anti-humanist prejudice. (shrink)
Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, President of the Humanistischer Verband Deutschlands, provides an overview of the main currents of modern humanism in Germany. He describes the central stream of German humanism as practical, in that it combines the principled imperative to overcome all structures and situations in which people are not treated as human beings with seeking to widen the horizons of humane existence in the arts and sciences and in capabilities of leading a fulfilling life. This humanism compels (...) resort to other criteria than nature, such as those logical, emotive, cultural, in order to gauge the acceptability of value claims. The practical efforts to humanize society and widen human horizons requires engagement in public policy debates and social organizing and programming on consensus issues. Accordingly, the HVD works on such diverse issues as strengthening the rights to bodily integrity and sexual autonomy, preventing economic collapse, accommodating immigrants, protecting personal privacy, limiting the use of military force, building intra- and international peace, and exposing anti-humanist prejudice. (shrink)
Labeling, Recovering and Reactivating: The Role of Labels on Microscope Slides in the Finding System on the Basis of Alzheimer's Auguste D. Preparations. This study discusses the role of labels in the process of the reactivation of preparations. Labels on slides together with corresponding lists on cards or sheets build what is here called a specific finding system. In the sciences of the archive the disciplinary memory together with such a finding system are the basis to the ability of the (...) sciences today to reactivate preparations from the beginning of the last century as it occurs with the Auguste D. preparations. The case of Alzheimer's micropreparations of brain parts of Auguste D. – the case that he used to show that hers was a specific brain disease unknown before – serves to describe Alzheimer's writing on the labels. It is compared to slides and labels prepared by other medical researchers between the 1890s and 1920s and the respective finding systems. Being an epistemologicum, micropreparations, as they are data, in their hybrid status of both image and material in one, cross the boundaries between icon and index. This is proven by the reactivation of Auguste D. micropreparations in molecular biological studies over 100 years after their production. (shrink)
Most people would agree that we should behave and act in a responsible way. Yet only 200 years ago, ‘responsibility’ was only of marginal importance in discussions of law and legal practice, and it had little ethical significance. What is the significance of the fact that ‘responsibility’ now plays such a central role in, for example, work, the welfare state, or the criminal justice system? What happens when individuals are generally expected to think of themselves as ‘responsible’ agents? And what (...) are the consequences of the fact that the philosophical analysis of ‘responsibility’ focuses almost exclusively on conditions of agency that are mostly absent from real life? -/- In this book, Frieder Vogelmann demonstrates how large parts of philosophy have fallen under responsibility’s spell, and he uses a Foucauldian approach in an attempt to break it. The three axes of power, knowledge, and self are used in a detailed analysis of the practical regimes of labour (including the welfare state), criminality (including policing, punishment practices, and criminal proceedings), and philosophy, and of the two subject positions required by ‘responsibility’ – those of the attributors and bearers of responsibility – within them. The power relations between these positions, which Vogelmann carefully excavates from the grounds of our practices, reveal that the deck is stacked unevenly from the start. (shrink)
ZusammenfassungDie Arbeit enthält Bemerkungen über den Intuitionismus and über seine Beziehungen zu anderen Gebieten der Grundlagenforschung. Innerhalb der intuitionistischen Mathematik werden, im Anschluss an die Kritik von Griss gegen den Gebrauch der Negation, Evidenzstufen unterschieden, abhängend von der Art, in der bedingte Konstruktionen zugelassen werden. Auch werden gewisse Schwierigkeiten in der Theorie der endlichen Spezies diskutiert. Was die Grundlagenforschung im Aligemeinen betrifft, wird bemerkt, dass sie die klassische Mathematik weitgehend in ihre intuitiven, formalen and platonischen Bestandteile zerlegt hat. Es wird (...) näher eingegangen auf die These von Church in der Theorie der rekursiven Funktionen.RésuméL'article contient des remarques sur l'intuitionisme et sur ses rapports avec les autres directions dans la recherche des fondements. Dans la mathématique intuitioniste, et en connexion avec la critique de Griss contre l'usage de la négation, on distingue des degrés d'évidence, dépendant de l'espèce de constructions conditionnées qui est admise. En outre, on discute certaines difficultés dans la théorie des espèces finies. Concernant la recherche des fondements en général, on remarque que les mathématiques classiques ont été scindées en leurs éléments intuitifs, formels et platonistes. Quelques remarques sur la thèse de Church dans la théorie des fonctions récursives terminent l'article.The paper contains remarks on intuitionism and its relations with other domains of foundational research. Inside the intuitionistic mathematics, in connection with Griss' criticism against the use of negation, different degrees of evidence are distinguished, depending upon the way in which conditioned constructions are admitted. Some difficulties in the theory of finite species are discussed. Concerning the foundational research in general it is observed that it has separated intuitive, formal and platonistic constituents in classical mathematics. Some remarks are made on Church's thesis in the theory of recursive functions. (shrink)
In der Schrift "Jenseits von Gut und Böse" erreicht Nietzsches philosophische Entlarvung des Nihilismus der überkommenen Werte ihre höchste und reifste Gestalt; als ›Vorspiel der Philosophie der Zukunft‹ konzipiert, inspiriert sie Nietzsche zu einer Neubewertung seiner frühen Schrift über "Die Geburt der Tragödie aus den Geiste der Musik", nun mit dem Vorwort: ›Versuch einer Selbstkritik‹._1885 faßte Friedrich Nietzsche den Entschluß, eine Neue Ausgabe seiner Schriften erscheinen zu lassen, die »das Eigene und Unvergleichliche in diesen Werken« herausstellen sollte. Diesem Konzept folgt (...) auch die von Claus-Artur Scheier neu herausgegebene Ausgabe der philosophischen Werke in sechs in Bänden.BAND 1 Jenseits von Gut und Böse Die Geburt der Tragödie X, 414 SeitenBAND 2 Menschliches, Allzumenschliches 1 VI, 358 SeitenBAND 3 Menschliches, Allzumenschliches 2 VI, 330 SeitenBAND 4 Morgenröthe VI, 330 SeitenBAND 5 Die fröhliche Wissenschaft / Wir Furchtlosen VI, 338 SeitenBAND 6 Zur Genealogie der Moral Götzen-Dämmerung VI, 314 SeitenDiese erste Ausgabe der philosophischen Werke Friedrich Nietzsches in der »Philosophischen Bibliothek« folgt dem 1885 von Nietzsche selbst gefaßten und begründeten Konzept einer Neuen Ausgabe seiner im eigentlichen Sinne »philosophischen« Schriften und bietet den Text nach den Originalausgaben von 1886/1887, ergänzt um die 1889 erschienene Götzen-Dämmerung.Eine »vollständige Ausgabe letzter Hand« nach dem Vorbild Goethes hat Friedrich Nietzsche nicht vorlegen können, denn am Ende war er nicht mehr Herr seiner Sinne. Doch gibt das wirklich Grund zur Klage? Oder anders gefragt: Hätte Nietzsche eine solche Ausgabe, die einfach alles versammelt, was er geschrieben hat, überhaupt gewollt und gutgeheißen? Die Frage muß offen bleiben. Doch es gibt gewiß Gründe, Nietzsche nicht mit jenen gleichzustellen, denen es auf diese Weise nur darum zu tun war, ihren Nachruhm zu sichern und nach eigenen Vorstellungen zu steuern. Denn es gibt sie ja, die von Nietzsche selbst gewollte und kritisch kommentierte Ausgabe ganz eigener Art: nämlich die durch Jenseits von Gut und Böse und die Genealogie der Moral eingerahmte Neue Ausgabe von 1886/87, die die vor dem Zarathustra veröffentlichten, mit neuen Vorreden versehenen philosophischen Schriften enthält, von denen der Autor selber sagte: »Sie werden bemerken, daß Menschliches, Allzumenschliches, die Morgenröte, die fröhliche Wissenschaft einer Vorrede ermangeln: es hatte gute Gründe, daß ich damals, als diese Werke entstanden, mir ein Stillschweigen auferlegte – ich stand noch zu nahe, noch zu sehr ›drin‹ und wußte kaum, was mit mir geschehen war. Jetzt, wo ich selber am besten und genauesten sagen kann, was das Eigene und Unvergleichliche in diesen Werken ist und inwiefern sie eine für Deutschland neue Literatur inaugurieren, würde ich mich zu solchen zurückblickenden und nachträglichen Vorreden gerne entschließen. Meine Schriften stellen eine fortlaufende Entwicklung dar, welche nicht nur mein persönliches Erlebnis und Schicksal sein wird: – ich bin nur der Erste, eine heraufkommende Generation wird das, was ich erlebt habe, von sich aus verstehn und eine feine Zunge für meine Bücher haben. Die Vorreden könnten das Notwendige im Gange einer solchen Entwicklung deutlich machen.« Mit der 1990 unter dem Titel ›Friedrich Nietzsche: Ecce auctor‹ vorgelegten Edition der Vorreden von 1886 hatte Claus-Artur Scheier zum ersten Mal darauf aufmerksam gemacht, daß Nietzsche die für die Neue Ausgabe seiner im eigentlichen Sinne »philosophischen« Schriften verfaßten Vorreden als in sich geschlossenen, genealogisch angelegten Versuch einer selbstkritischen Neubewertung und Einordnung seines Werkes ansah: »Von der Vorrede zur Geburt der Tragödie bis zur Vorrede des letztgenannten Buchs [der ›Genealogie der Moral‹] – das gibt eine Art ›Entwicklungsgeschichte‹«. Jetzt sah sich Nietzsche im Zenit seiner Schaffenskraft, und die Neue Ausgabe sollte den Mitte 1885 gefaßten Plan vorantreiben, »eine große Schul-Tätigkeit als Philosoph auszuüben […]. Die Bücher heraus aus diesem Winkel!!! Es sind meine Angelhaken; wenn sie mir keine Menschen fangen, so haben sie keinen Sinn!«. (shrink)
This is the classic work upon which modern-day game theory is based. What began as a modest proposal that a mathematician and an economist write a short paper together blossomed, when Princeton University Press published Theory of Games and Economic Behavior. In it, John von Neumann and Oskar Morgenstern conceived a groundbreaking mathematical theory of economic and social organization, based on a theory of games of strategy. Not only would this revolutionize economics, but the entirely new field of scientific inquiry (...) it yielded--game theory--has since been widely used to analyze a host of real-world phenomena from arms races to optimal policy choices of presidential candidates, from vaccination policy to major league baseball salary negotiations. And it is today established throughout both the social sciences and a wide range of other sciences. (shrink)