Die Vorstellung, dass wir mehrere Menschen zugleich lieben können, wird in modernen, westlich geprägten Gesellschaften sowohl als fast trivialerweise wahr anerkannt, als auch als grundsätzlich verfehlt abgelehnt. Während beispielsweise kein Zweifel daran besteht, dass wir üblicherweise unsere Eltern und zeitgleich etwaige Geschwister sowie umgekehrt Eltern für gewöhnlich alle ihre Kinder lieben und wir zudem zumeist mehrere enge und tiefe Freundschaften pflegen, ist die gesellschaftlich vorherrschende Auffassung von romantischer Liebe weitgehend von der Idee geprägt, dass es sich ausschließlich um exklusive Zweierbeziehungen (...) handeln könne. Darüber hinaus haftet allen von der romantischen exklusiven Paarbeziehung abweichenden Formen, Liebe in Beziehungskonstellationen zu leben, eine diese moralisch mindestens als implizit fragwürdig, wenn nicht sogar offen als verwerflich kennzeichnende Be- beziehungsweise Verurteilung an. Tatsächlich gibt es allerdings viele Alternativen zur Monogamie. Der vermutlich berühmtesten, der Polyamorie, widmet sich der vorliegende Schwerpunkt. Das Wort „Polyamorie“ ist ein griechisch-lateinischer Hybrid (griech. polýs, viel/mehrere; lat. amor, Liebe) und die Bezeichnung für das zeitgleiche und konsensuelle Eingehen mehrerer Liebesbeziehungen. „Polycule“ ist das englische Kunstwort für eine ganze Reihe deutscher Ausdrücke für polyamore Beziehungsmodelle wie etwa auch „konsensuell- nichtmonogames Beziehungsnetzwerk“, „Sorgegemeinschaft“, „Wahlfamilie“ oder „Polykül“. Polyamore Beziehungsmodelle sind demnach breit gefächert und können letztlich alle möglichen Beziehungskonstellationen zwischen Personen umfassen, die einander auf die eine oder andere liebende Weise nahestehen. Dieser Schwerpunkt wirft vereinzelt Schlaglichter der philosophischen und ethischen Reflexion auf einige der Fragen und Herausforderungen, die sich hinsichtlich ethischer Polyamorie stellen beziehungsweise die mit dieser Form der nichtmonogamen Beziehungspraxis und -haltung einhergehen. Unsere Autor*innen eröffnen Diskussionsräume über einige grundlegende Aspekte einer Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Polyamorie. Damit stecken wir mit diesem Schwerpunkt das große Feld der philosophischen und ethischen Analyse rund um die Polyamorie lediglich grob ab – eine systematische und umfassende philosophische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Polyamorie muss an anderer Stelle erfolgen. Nichtsdestotrotz erleichtern wir mit diesem Schwerpunkt den Einstieg in die vielfältigen philosophischen und ethischen Fragen, die sich mit dem Phänomen der Polyamorie ergeben und bereiten den Grund für eine dezidierte und genaue Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, vor die wir uns mit ihr gestellt sehen. (shrink)

Toleration is typically defined as follows: an agent (A), for some reason, objects to certain actions or practices of someone else (B), but has outweighing other reasons to accept these actions or practices nonetheless and, thus, refrains from interfering with or preventing B from acting accordingly, although A has the power to interfere. So understood, (mutual) toleration is taken to allow for peaceful coexistence and ideally even cooperation amongst people who disagree with each other on crucial questions on how to (...) live and what to value, which is why it has traditionally been regarded as an important part of political liberalism. An explicitly value-neutral liberal state then avoids taking sides when it comes to different and competing ways of life. However, following this idea of liberal neutrality, it has been questioned whether a value-neutral liberal state still needs toleration or is even compatible with it, for apparently neutrality leaves no more room for the objection component of toleration to take hold. In this paper, I take up this question and argue that there is, indeed, conceptual and practical room left for a value-neutral liberal state to be tolerant. Drawing on the interplay between four kinds of reasons (pragmatic, ethical, moral, and political), pragmatic and political reasons may still provide the needed evaluative and normative ground upon which the combination of objection and outweighing acceptance can be made sense of. However, the possible scope of toleration for a value-neutral liberal state is considerably limited. (shrink)

Bioethics, Volume 36, Issue 2, Page 194-200, February 2022.

In this chapter, I address the two closely related notions of modus vivendi and toleration. Drawing from conceptual clarifications and a distinction between different conceptions of toleration, I argue that an analogous discussion can be provided for the concept of modus vivendi and for a distinction between different conceptions of it. The resulting conceptions of modus vivendi, and especially a distinct ethical conception, allow for a more precise and more promising line of argument when it comes to using the notion (...) of modus vivendi in current debates in political philosophy. (shrink)

Dass wir romantische Liebesbeziehungen im Alltag freiwillig beenden können, indem wir beispielsweise aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen oder gar den Kontakt gänzlich abbrechen, scheint eine Trivialität zu sein. Können wir uns aber auch frei entscheiden, nicht mehr zu lieben? Während die alltagspraktische Ebene „nur“ die Handlungsfreiheit liebender Personen betrifft, führt die Frage nach dem Lieben auf eine zweite, tieferliegende Ebene. Diese betrifft die Frage, inwiefern liebende Personen als autonom mit Blick auf ihr eigenes Lieben angesehen werden können, d. h. ob (...) wir eine romantische Liebe autonom hervorbringen und auch wieder beenden können. In meinem Beitrag gehe ich dem Zusammenhang dieser beiden Ebenen nach und argumentiere, dass entgegen dem ersten Anschein eine echte Freiheit zu gehen auf alltagspraktischer Ebene alles andere als eine Trivialität ist. Hierfür bedarf es vielmehr einer ebenso echten Freiheit auf der Ebene des Liebens und damit letztlich einer existenzialistischen Konzeption autonomen Liebens. (shrink)

Erich Fromm hat 1956 in seinem zum Bestseller avancierten Buch „Die Kunst des Liebens“ zu Beginn drei Irrtümer unserer modernen Liebesauffassung moniert. Anstatt die eigene Fähigkeit zu lieben im Sinne einer charakterlichen Entwicklung möglichst gut auszubilden, gehe es den meisten erstens primär darum, geliebt zu werden und sich daher möglichst attraktiv darzustellen. Zweitens stehe die Suche nach einem passenden Liebesobjekt im Zentrum. Drittens schließlich würde Liebe mit Verliebtheit verwechselt. Die in Dating-Apps (implizit) vorausgesetzte Vorstellung romantischer Liebe scheint prima facie allen (...) drei Irrtümern anheimzufallen. In meinem Beitrag gehe ich daher erstens der Frage nach, welche Konzeption von Liebe dem Selbstverständnis und der Funktionalität von Dating-Apps (implizit) zugrunde liegt und inwiefern diese Konzeption den von Fromm konstatierten Irrtümern tatsächlich anheimfällt. Die unterstellte Vorstellung besteht darin, Liebe als eine unwillkürliche emotionale Reaktion auf eine möglichst gut „passende“ andere Person (das Liebesobjekt) zu sehen, weshalb es in Dating-Apps stets um Matchmaking geht. Diese Vorstellung fällt, wie ich argumentiere, tatsächlich allen drei von Fromm genannten Irrtümern anheim. Zweitens diskutiere ich vor dem Hintergrund dreier einflussreicher Theoriestränge romantischer Liebe (individualistische Theorien, interpersonale Theorien und Vereinigungstheorien), inwiefern es sich dabei tatsächlich um Irrtümer handelt, wie Fromm meint, d. h. inwiefern sich die Konzeption von Liebe, die Dating-Apps (implizit) zugrunde liegt, mit diesen einflussreichen Theoriesträngen romantischer Liebe vereinbaren lässt. In der Tat zeigt sich hier, wie ich argumentiere, eine weitgehende Inkompatibilität, so dass Dating-Apps Gefahr laufen, in theoretischer Hinsicht keinen Raum für diese einflussreichen Liebeskonzeptionen zu lassen. Abschließend diskutiere ich mögliche Antworten auf diese Kritik und argumentiere, dass ein Zugeben des dritten Irrtums diese Gefahr zwar auf theoretischer Ebene bannen kann, jedoch nur teilweise hinsichtlich der Alltagspraxis. (shrink)

Die Anerkennung der Existenz moralischer Dilemmata wird häufig als ernste Bedrohung moraltheoretischer Konsistenz angesehen. Im Beitrag wird zunächst mit Hilfe deontischer Logik nachgezeichnet, inwiefern moralische Dilemmata zu moraltheoretischer Inkonsistenz führen. Anschließend wird die Differenzierung zwischen tatsächlichen und prima facie-Pflichten erläutert und kritisiert, mit deren Hilfe die Inkonsistenz zu vermeiden und zugleich der in moralischen Dilemmata verbleibende moralische Rest in die Analyse zu integrieren versucht wird. Es wird dafür argumentiert, dass diese Differenzierung des Pflichtbegriffs nicht zu überzeugen vermag. Zu überdenken ist (...) insbesondere die Voraussetzung eines Pflichtbegriffs in Analogie zu modallogischer Notwendigkeit, der in Verbindung mit dem für die Auseinandersetzung zentralen Prinzip „Sollen impliziert Können“ zu dem dann unvermeidlichen Problem moraltheoretischer Inkonsistenz führt. Als Alternative wird abschließend vorgeschlagen, den Pflichtbegriff unter Rückgriff auf die umgekehrte Passensrichtung zu erläutern. Auf diese Weise, so die These, lassen sich sowohl die Gefahr moraltheoretischer Inkonsistenz bannen wie auch allen relevanten Aspekten moralischer Dilemmata angemessen Rechnung tragen. (shrink)

Die aktuelle philosophische Debatte darüber, was ein Leben zu einem sinnvollen Leben macht, wird gemeinhin vor dem Hintergrund einer werttheoretischen Auseinandersetzung innerhalb der übergreifenden Debatte um ein gutes Leben geführt. Ein sinnvolles Leben sei demnach grundsätzlich eines, in dem die Person bestimmten als wertvoll und daher sinnstiftend angesehenen Tätigkeiten nachgeht oder bestimmte zur Sinnstiftung geeignete Werte zu befördern sucht. In meinem Artikel widerspreche ich dieser werttheoretischen Engführung und gehe vielmehr von einer werttheoretisch neutralen Formulierung der Frage nach Sinn im Leben (...) aus: Wie müssen Elemente im Leben einer Person beschaffen sein, damit sie für diese Person eine sinnstiftende Funktion zu entfalten vermögen und die Person daher zu dem begründeten Urteil gelangen kann, dass ihr Leben sinnvoll in dem Sinne ist, als es Sinn im Leben umfasst, wobei dieses Urteil grundsätzlich auch aus der Perspektive Dritter zugänglich und nachvollziehbar bzw. kritisierbar ist? In Auseinandersetzung vor allem mit Susan Wolfs Hybridtheorie eines sinnvollen Lebens argumentiere ich, dass sich die sinnstiftende Funktion von Elementen im Leben in erster Linie durch die soziale Einbettung des eigenen Handelns oder Lebens konstituiert und einsichtig machen lässt: Sinn im Leben konstituiert sich dann, wenn das eigene Handeln oder Leben im Ganzen erstens in einen sozialen Zusammenhang eingebettet ist und man auf diese Weise mit und für andere handelt bzw. lebt sowie einem zweitens diese Einbettung auch wichtig ist. Derart explizierte sinnstiftende Elemente im Leben sind zudem offen für Kritik. Nicht alle sinnstiftenden Elemente sind gleichermaßen wertvoll oder sollten im eigenen Leben und Handeln eine Rolle spielen und verfolgt werden. Dies mag sich aufgrund prudentieller Erwägungen aus der umfassenden Perspektive eines guten und gelungenen Lebens im Ganzen ergeben oder aus einer moralischen Perspektive, wenn die spezifische soziale Einbettung oder die dabei verfolgten Ziele moralisch zu kritisieren sind. Sind meine Überlegungen überzeugend, so sollte man dem werttheoretischen Mainstream der Debatte um Sinn im Leben daher ein gutes Stück weit kritischer gegenüberstehen. (shrink)

Die Kategorie des Sinns oder des Sinnvollen findet in der jüngeren Diskussion um die normative Theorie des guten Lebens erhöhte Aufmerksamkeit. Viele Autoren gehen mittlerweile davon aus, dass eine umfassende Bestimmung des guten Lebens nicht mehr ohne die Erwähnung und Erläuterung der Wertdimension des sinnvollen Lebens auskommt. Typischerweise wird dieses Syntagma so verstanden, dass damit ein Wertaspekt des Teil- oder Gesamtlebens eines Individuums gemeint ist, welches in einer bestimmten, von anderen Wertdimensionen des guten Lebens noch abzugrenzenden Hinsicht als lobenswert, bedeutsam (...) oder bewundernswert ausgezeichnet wird. Umstritten ist dabei jedoch zum einen, ob das sinnvolle Leben eine eigenständige Wertkategorie innerhalb des guten Lebens darstellt, und zum anderen, falls dem so wäre, wie diese Kategorie dann genau zu explizieren wäre, nicht zuletzt im Verhältnis zu den etablierten Wertkategorien innerhalb des guten Lebens, wie etwa dem Wohlergehen. Die in diesem Schwerpunkt versammelten Aufsätze unternehmen den Versuch, zum Verständnis der vielschichtigen und kontrovers diskutierten Dimension des Sinns beizutragen. (shrink)

This book engages in a critical discussion on how to respect and promote patients’ autonomy in difficult cases such as palliative care and end-of-life decisions. These cases pose specific epistemic, normative, and practical problems, and the book elucidates the connection between the practical implications of the theoretical debate on respecting autonomy, on the one hand, and specific questions and challenges that arise in medical practice, on the other hand. Given that the idea of personal autonomy includes the notion of authenticity (...) as one of its core components, the book explicitly includes discussions on underlying theories of the self. In doing so, it brings together original contributions and novel insights for “applied” scenarios based on interdisciplinary collaboration between German and Serbian scholars from philosophy, sociology, and law. It is of benefit to anyone cherishing autonomy in medical ethics and medical practice. (shrink)

Ist uns eine Person wichtig, möchten wir häufig zwei Haltungen zugleich an den Tag legen, die sich jedoch in einem Spannungsverhältnis zueinander befinden: einerseits eine tolerante Haltung und andererseits eine paternalistische. Zum einen sind wir üblicherweise der Überzeugung, dass andere und insbesondere uns Nahestehende ein Recht darauf haben, in ihren eigenen Angelegenheiten auch ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dies gilt selbst dann, wenn uns diese Entscheidungen fragwürdig vorkommen. Wir haben diese dann zu tolerieren. Zum anderen neigen wir häufig erneut gerade (...) bei nahestehenden Personen zugleich zu einer paternalistischen Haltung, wenn wir glauben, dass die Person nicht die für sie beste Entscheidung trifft. Wir wollen eben doch das Beste für diejenigen, die uns etwas bedeuten, und wir halten es in manchen Fällen durchaus für angebracht oder gar geboten, auch gegen den aktuellen Willen der uns Nahestehenden zu ihrem eigenen Wohl einzugreifen oder sie von vornherein in die „richtige“ Richtung zu beeinflussen. In diesem Aufsatz diskutiere ich das konstatierte Spannungsverhältnis und weise zunächst die Auffassung zurück, dass schlicht die eine Haltung zugunsten der anderen aufzugeben ist. Anschließend diskutiere ich einen naheliegenden liberalen Vereinbarkeitsvorschlag, dem zufolge Toleranz im Wesentlichen Priorität genießt und Paternalismus nur in einer sehr eingeschränkten Variante möglich und akzeptabel ist. Demgegenüber argumentiere ich, dass der engere soziale Nahbereich nach einem umfassenderen Einbezug der paternalistischen Haltung und paternalistischer Eingriffsmöglichkeiten verlangt. Ich komme deshalb zu dem Schluss, dass, obwohl die praktische Frage, wie in der jeweiligen Situation zu handeln ist, stets eine der konkreten Abwägung bleibt, die beiden Haltungen sich jedoch letztlich als ein jeweils zu einseitiger Ausdruck einer einzigen, umfassenderen Haltung verstehen lassen, nämlich einer um das Wohl und das selbstbestimmte Gelingen des Lebens der nahestehenden Person besorgten und unterstützenden Haltung. (shrink)

Was genau ist eine Handlung? Wie unterscheidet sie sich von bloßem Verhalten und von Ereignissen? Und wie lassen sich Handlungsgründe analysieren? Und welche Rolle spielt der Handlungsbegriff etwa in der Metaethik, der Normativen Ethik und der Angewandten Ethik? Das Handbuch präsentiert die historischen sowie systematischen Grundlagen der Handlungstheorie und spannt einen weiten Bogen bis hin zu Fragen der Verantwortlichkeit, der Willensfreiheit oder der personalen Autonomie. Ein Kapitel zur Angewandten Ethik sowie ein Ausblick auf interdisziplinäre Perspektiven beschließen den Band.

This paper provides an introduction to the relevant debates revolving the three topics the connections between which are the being discussed in this volume--justice, autonomy, and love--outlining various conceptions and related questions. It also contains an overview of the contributions to the three sections of the volume: I) Justice Within Relationships of Love, II) Loving Partiality and Moral Impartiality, and III) The Political Dimension of Love and Justice.

Philosophers have long been interested in love and its general role in morality. This volume focuses on and explores the complex relation between love and justice as it appears within loving relationships, between lovers and their wider social context, and the broader political realm. Special attention is paid to the ensuing challenge of understanding and respecting the lovers’ personal autonomy in all three contexts. Accordingly, the essays in this volume are divided into three thematic sections. Section I aims at shedding (...) further light on conceptual and practical issues concerning the compatibility or incompatibility of love and justice within relationships of love. For example, are loving relations inherently unjust? Might love require justice? Or do love and justice belong to distinct moral domains? The essays in Section II consider the relation between the lovers on the one hand and their broader societal environment on the other. Specifically, how exactly are love and impartiality related? Are they compatible or not? Is it unjust to favor one’s beloved? Finally, Section III looks at the political dimensions of love and justice. How, for instance, do various accounts of love inform how we are to relate to our fellow citizens? If love is taken to play an important role in fostering or hindering the development of personal autonomy, what are the political implications that need to be addressed, and how? In addressing these questions, this book engenders a better understanding both of conceptual and practical issues regarding the relation between love, justice, and autonomy as well as their broader societal and political implications. It will be of interest to advanced students and scholars working on the philosophy of love from ethical, political, and psychological angles. (shrink)

This volume responds to the growing interest in finding explanations for why moral claims may lose their validity based on what they ask of their addressees. Two main ideas relate to that question: the moral demandingness objection and the principle "ought implies can." Though both of these ideas can be understood to provide an answer to the same question, they have usually been discussed separately in the philosophical literature. The aim of this collection is to provide a focused and comprehensive (...) discussion of these two ideas and the ways in which they relate to one another, and to take a closer look at the consequences for the limits of moral normativity in general. Chapters engage with contemporary discussions surrounding "ought implies can" as well as current debates on moral demandingness, and argue that applying the moral demandingness objection to the entire range of normative ethical theories also calls for an analysis of its presuppositions. The contributions to this volume are at the leading edge of ethical theory, and have implications for moral theorists, philosophers of action, and those working in metaethics, theoretical ethics and applied ethics. (shrink)

On its surface, the movie her depicts a classical romance: boy meets girl, both fall in love, the relationship evolves, until they finally and sadly break up. What makes this conventional plot special and worthwhile of being used in philosophical investigation is the fact that the girl in this case is an artificial intelligence —Samantha is an operating system owned by Theodore. But is reciprocal, romantic love between a human and an AI even possible, and, if so, might there be (...) aspects of such a loving relationship that warrant ethical criticism? Assuming, for the sake of argument, a positive answer to the first question, this chapter focuses on the latter. In addressing the ethical implications of such a loving relationship, we highlight the likelihood of its sexist and misogynistic traits. Current depictions of AI lovers—just like Samantha—usually fulfill the female stereotype of being warm, caring, and always up to satisfying the user’s needs. This is due to a fundamental asymmetry which is constitutive for relationships between humans and AIs—after all, the latter are programmed and bought for the very reason to satisfy the buyer’s needs. We argue that romantic love between a human and an AI, therefore, warrants substantial ethical criticism, as it falls short of important ethical aspects of a romantic love worthwhile pursuing. (shrink)

A special issue on ‘Private Autonomy and Public Paternalism’ constitutes the first part of this issue. Guest-editors are Annette Dufner and Michael Kühler, both from the University of Munster, Germany. It is often assumed that personal autonomy is a ‘private’ matter in the sense that it is based primarily on a person’s subjective characteristics and capabilities. At the same time, the literature mainly deals with paternalism as a problem of the ‘public’ sphere, for example by focusing on the dangers (...) that threaten the autonomy of individuals as citizens, such as state paternalism. However, it is widely acknowledged nowadays that personal autonomy can only develop and flourish if conditions in the social and relational sphere are favourable, which means that personal autonomy is not so private after all. At the same time, it should be clear that paternalism not only relates to our behaviour in the public sphere, but also to how we behave in more private social spheres, like family, frien. (shrink)

A special issue on ‘Private Autonomy and Public Paternalism’ constitutes the first part of this issue. Guest-editors are Annette Dufner and Michael Kühler, both from the University of Munster, Germany. It is often assumed that personal autonomy is a ‘private’ matter in the sense that it is based primarily on a person’s subjective characteristics and capabilities. At the same time, the literature mainly deals with paternalism as a problem of the ‘public’ sphere, for example by focusing on the dangers (...) that threaten the autonomy of individuals as citizens, such as state paternalism. However, it is widely acknowledged nowadays that personal autonomy can only develop and flourish if conditions in the social and relational sphere are favourable, which means that personal autonomy is not so private after all. At the same time, it should be clear that paternalism not only relates to our behaviour in the public sphere, but also to how we behave in more private social spheres, like family, frien. (shrink)

The aging of attentional and emotional functions has been extensively studied but relatively independently. Therefore, the relationships between aging and the interactions of attentional and emotional processes remain elusive. This study aimed to determine how age affected the interactions between attentional and emotional processes during adulthood. One-hundred forty adults aged 18–79 performed the emotional variant of the Attention Network Test, which probed alerting, orienting, and executive control in the presence and absence of threatening faces. During this task, contexts with varying (...) levels of task preparatory processes were created to modulate the effect of threatening faces on attention, and functional near-infrared spectroscopy (fNIRS) was used to examine the neural underpinnings of the behavioural effects. The behavioural results showed that aging was associated with a significant decline in alerting efficiency, and there was a statistical trend for age-related deficits in executive control. Despite these age differences, age did not significantly moderate the interactions among attentional networks or between attention and emotion. Additionally, the fNIRS results showed that decreased frontal cortex functioning might underlie the age-related decline in executive control. Therefore, while aging has varying effects on different attentional networks, the interactions of attentional and emotional processes remain relatively unaffected by age. (shrink)

Wedin addresses the debate over whether nonsubstantial individuals, that inhere in a subject but are not said of a subject, i.e. accidents, such as the pallor of Socrates, are nonrecurring particulars or a kind of determinate universal. Wedin examines the secondary literature on this topic and divides it into two schools of thought, determined by the contributions of J.L. Ackrill and G.E.L. Owen. According to Ackrill, individuals in non‐substance categories are particular to the substance they are in; Owen critiques Ackrill's (...) view, and proposes that these items can recur in more than one subject and hence are a sort of universal. Wedin finds Owen's thesis unsatisfactory, even after supplementing it with an improved version due to Michael Frede; instead, Wedin argues for a revised version of Ackrill's interpretation of nonsubstantial individuals as nonrecurrent particulars. According to Wedin, Aristotle is committed to individuals only—e.g. to Socrates and to the particular bit of pallor in him: this conclusion has an important bearing on the ontological status of individuals and on the primacy of substance to nonsubstantial items. (shrink)

Wedin considers the problem of the compatibility of the Categories account of primary substance with the theory of substantial form of the Metaphysics. Wedin collects from the secondary literature the most important arguments for incompatibilism, and offers some proposals for restoring their harmony. While admitting the evident differences in the way Aristotle treats the question of substance in each treatise, Wedin is keen to argue that these differences are not sufficient to conclude that the treatises are incompatible. Wedin singles out (...) for particular attention, and criticism, Michael Frede and Gunther Patzig's account of Metaphysics Zeta, according to which the primary substance of the Metaphysics and the basic subject of predications is the form. Wedin considers two ‘philosophical’ arguments and one ‘Aristotelian’ argument for the subjecthood of forms, and argues that the textual evidence does not support the claim that form is the subject of accidents. (shrink)

People from one cultural background often find themselves wondering how those from a different cultural background could willingly live the way they do and/or criticize others for living in the way they do. How are we to explain this kind of mutual incomprehension? Three different possible explanations will be considered. The first is that such mutual incomprehension is sourced in a moral flaw. The flaw might be in one of the cultures, as certain cultures might be premised on a moral (...) mistake. Alternatively, the flaw might be a feature of the incomprehending individuals. If only they tried harder, they would come to appreciate the other’s point of view. The second possibility is that such mutual incomprehension is the product of principled limits on the interpretation of someone from another culture. Contrary to the first possibility, there might be no way for people from different cultures to even understand each other, let alone find fault in each other, because the culturally mediated ways in which they understand the world are inaccessible to each other. The third possibility is that the mutual incomprehension is sourced in metaphysics. Contrary to the second possibility, there might be some non-metaphorical sense in which people from different cultures inhabit different worlds. The main task of the chapter is to describe and evaluate these three possibilities with a view to ruling out the third. (shrink)

Wedin considers the relation between the ontological commitment in the Categories and the semantical theory of underlying ontological configurations for standard categorical statements. According to Wedin, Aristotle's fourfold division of beings, which divides things according to whether they are, or are not, said of, and/or present in a subject, is a meta‐ontology that is concerned with beings per se, i.e. the fundamental things that are. Wedin explains that the primacy of c‐substance involves an asymmetry in the relation between c‐substance and (...) everything else, or between the substantial and the nonsubstantial. This is because there is an ontological dependence of non‐substances, and also of secondary substances, on substances: everything is either said of, or in, primary substance. The argument of this chapter, then, is that the world of the Categories is a world of individuals: all ontological relations needed for semantics can be accommodated by appeal to individuals only. (shrink)

Wedin argues that Aristotle makes form the substance of c‐substances because it is the essence of the c‐substance. Much of this chapter consists of a careful examination of a passage in Metaphysics Zeta 4, which Wedin calls the ‘New Primacy Passage’, that is crucial to Wedin's overall thesis, because here Aristotle appeals to a notion of definitional primacy, as opposed to the ontological primacy of the Categories. Z.4 focuses on this claim that form must be essence: Wedin argues that essence (...) is a certain kind of form, a form of a genus ; this does not mean ‘species’, as some commentators have thought. This is because the species is a combination of form and matter, whereas the genous eidos, Wedin argues, is the formal part only of the definition that applies to the thing. On Wedin's account, Aristotle introduces the notion of explanatory primacy of form in Z.4. (shrink)

Wedin offers an interpretation of Metaphysics Zeta 13, a very important and difficult chapter, where Aristotle apparently denies that substance is a universal, having, on most accounts, already claimed that form is substance, and that form is a universal. This interpretation of the argument of Z.13, Wedin argues, threatens the possibility of attaining a definition of substance, and places in doubt what has gone before in the treatise. According to Wedin, what Aristotle is concerned with in Z.13 is not the (...) denial that substance is a universal but rather with the denial that anything predicated universally of a c‐substance is the substance‐of the c‐substance, which Wedin calls ‘Weak proscription’. In Wedin's account of Z.13, then, Aristotle is continuing to pursue issues first raised in Z.10–11 that have to do with the relations between form and definition, and form and the universal. Wedin also argues that the dilemma at the conclusion of Z.13, regarding the definability of substance, is resolved in Z.16, with the notion of ‘Dual Complexity’, according to which the parts of a form exist potentially in the form, just as the parts of the c‐substance exist potentially in the c‐substance. (shrink)

Chapters 10 and 11 are critical to the argument of Metaphysics Zeta: these chapters are concerned with the purification of form. Z.10 introduces the apparatus of part and whole and consists of an argument to the end that form and its parts have priority over the other internal structural components of c‐substances, i.e. matter and the compound of form and matter; while in Z.11 Aristotle argues that form and its parts cannot involve any admixture of matter. Wedin argues that the (...) causal role of form presupposes its purity: if form is to explain why a certain portion of matter constitutes a c‐substance of a given kind, then matter—whether this latter is understood as functional, or remnant matter—cannot already be contained in the form. This is the ‘purity thesis’, as Wedin calls it: matter cannot be included in the definitions of natural organisms, Wedin points out, because that would make the explanandum a part of the principle that explains it. Wedin also argues that form must be sufficiently complex to provide definitions of the natures of particular compounds, which are complex, even though form itself is a kind of universal. (shrink)

In the Metaphysics, Aristotle often says that ‘form is substance’: in this chapter, Wedin argues that ‘substance’ in this context means the ‘substance‐of’ c‐substances. Wedin begins by examining Aristotle's use, and retention, of the framework of the Categories in Metaphysics Zeta, before turning to discuss Z.3, which is crucial to understanding the relation between the Categories and Metaphysics theories of substance, because it is usually thought that here Aristotle departs from the substance of the Categories. Wedin denies that Z.3 involves (...) a rejection of the Categories subjecthood criterion for primary substance: Aristotle rejects only the claim that one thing is the substance of another simply if it is the primary underlying subject of the other. Wedin argues that in Z.3 Aristotle introduces the idea of the ‘substance‐of’ a thing, and identifies as candidates for the substance of c‐substances the internal structural components form, matter, and the compound of form and matter. (shrink)

Wedin discusses Aristotle's claims in Metaphysics Zeta 6 that the essence of a thing is to be sought among its per se attributes, and that each thing that is primary and spoken of per se, e.g. primary substance, is the same as its essence. Wedin argues that the Zeta 6 Thesis, i.e. that the essence of a thing is the thing's immediate essence, is a crucial requirement of the explanatory role of essence as the substance of c‐substances. According to Wedin, (...) Aristotle introduces this requirement in order to establish that a thing's essence cannot depend on another essence. Form must be the essence; if form cannot explain the nature of the thing of which it is the form, there would be the threat of a regress of explanatory forms. At the end of the chapter, Wedin considers the problem that the identity of a thing and its essence is a requirement that can be met by non‐substance items, but he denies that this leads to a dilution of the conception of substance. (shrink)

This introduction treats the field of ethics in a new way. The main topic is normative ethics and in particular the ethics of moral right and wrong, and the emphasis is on the recently highlighted division or conflict between ethical rationalism and moral sentimentalism. Rationalism treats moral judgment and motivation as a matter of rational judgment, and its main practitioners have been Immanuel Kant and, more recently, the intuitionists H. A. Prichard and W. D. Ross. Philosophical weaknesses in intuitionism have (...) led recent rationalists to follow Kant's transcendental form of deontology, and this leads us to an examination of the Kant-influenced work of John Rawls and of his followers T. M. Scanlon and Stephen Darwall. After a critical examination of ethical rationalism, the book proceeds to consider the sentimentalist tradition, which goes all the way back to the Chinese philosopher Mencius and is more recently instanced in the writings of the eighteenth-century sentimentalist David Hume and in the work of feminist thinker Carol Gilligan. The sentimentalist tradition has potential strengths that have not been fully appreciated, and the book dwells on these. But it then goes on to show how Chinese thought in general offers a large philosophical context in which to make better sense of moral sentimentalism and of recent debates in normative ethics. (shrink)

Utilitarianism does best to approach justice, rationality, and various virtues in symmetric and impartialist fashion. A scalar form of utilitarianism that makes only comparative judgments of better and worse may be preferable for abstract theoretical purposes, though not in practice.

Utilitarianism is also underdetermined as a theory. It must be stated either in actualist form or in some sort of expectabilist terms. But neither choice seems preferable to the other, and this makes it difficult to settle on and defend any particular version of utilitarianism.

The value of personal relationships and of political involvement can be understood in virtue‐ethical terms, but it is not clear that a good friend who prefers his friends is morally superior to someone who is always impartial.

Just like commonsense morality, commonsense virtue ethics faces complicated issues about luck. However, if luck plays a role in our development of virtuous or vicious traits of character, then we can evaluate such traits in virtue‐ethical terms without blaming or condemning those, e.g., whom we wish, in favored terms, to criticize. This approach is very reminiscent of Spinoza.

Virtue ethics allows general rules, and these can cover both perfect and imperfect duties in Kant's sense – though the concepts used are not the specifically moral notions of rightness and wrongness, but rather such notions as what is admirable/deplorable or counts as a virtue/vice.